Beschreibung:

164 S.; ; 22 cm Paperback.

Bemerkung:

Mit Bleistiftanstreichungen, sonst altersentsprechend guter Zustand. -- Die Veröffentlichungen zum Themenbereich Aggressions-, Konflikt- und Friedensforschung haben in den letzten Jahren ein derartiges Ausmaß erreicht, daß keiner mehr beanspruchen kann, die gesamte Diskussionslage zu überblicken. Darum ist es ebenso nützlich wie erfreulich, daß hin und wieder Publikationen erscheinen, in denen eine Fülle dieses Materials gesichtet und auf neue Informationen und theoretische Konzeptionen hin geprüft wird, um so jeweils den aktuellen Stand der Diskussion neu festzustellen.1 Zu diesen Veröffentlichungen gehört auch das hier einzuleitende Buch, in dem im ersten Teil ein Symposium dokumentiert wird, das 1971 im "Internationalen Institut für den Frieden" in Wien abgehalten wurde. Dieses Institut ist eine Tagungsstätte für Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern und verschiedenen Wissenschaftszweigen, die über Probleme des Friedens diskutieren und arbeiten möchten. Bemerkenswert ist die Organisation gerade dieses Instituts, weil es sich als Aufgabe gestellt hat, besonders Wissenschaftler aus West und Ost miteinander ins Gespräch zu bringen. -- Wichtig war dieses Symposium nicht nur, weil namhafte Wissenschaftler an ihm teilnahmen, sondern auch, weil es von Professor Dr. Walter Hollit-scher, der an der Karl-Marx-Universität in Leipzig einen Lehrstuhl für Philosophische Probleme der modernen Naturwissenschaft innehat, geleitet wurde. Durch seine kritischen Diskussionsbeiträge, die ihn als genauen Kenner der Aggressions-Literatur ausweisen, wie auch sein Buch "Aggression im Menschenbild. Marx, Freud, Lorenz" (Frankfurt 1970) zeigt, wird die Stellungnahme und Gegenposition eines Wissenschaftlers aus einem der sozialistischen Staaten deutlich, die bisher in der BRD nicht so bekannt war. -- In diesem Symposium steht vor allem im ersten Teil die Frage nach dem Aggressionstrieb in der Auseinandersetzung mit Verhaltensforschern und Anthropologen im Mittelpunkt. Als exemplarisch werden die theoretischen Behauptungen von Konrad Lorenz und Robert Ardrey einer eingehenden Kritik unterzogen, denen auch der an der Diskussion beteiligte amerika nische Wissenschaftler M. F. Ashley Montagu in dem von ihm herausgegebenen Sammelband "Man and Aggression" (London, Oxford, New Yori 1968) bereits ein vernichtendes Urteil ausgefertigt hatte.2 -- Doch im Gegensatz zu Montagus Sammelband geht es hier nicht nur urr diese fachspezifischen Auseinandersetzungen, sondern gerade auch um c e das ganze Symposion leitende Frage, welcher Stellenwert der Aggressionsforschung, und speziell der hier diskutierten, im Zusammenhang mit der Friedensforschung zukommt. (Auszug aus d. 1. Kap.: Zum gegenwärtigen Stand der Aggressionsforschung) ISBN 9783421016393