Beschreibung:

[78] S. Fadengehefteter Originalpappband.

Bemerkung:

Nummeriertes Exemplar Nr. 118/250. Einband leicht berieben und Rücken oben mit sehr kleinem Einriß. - Dieses anarchistische Werk der Subkulutur, von einem Hausbesetzer geschrieben und von seinen Mit-Hausbesetzern mit Zeichnungen und Kritzeleien versehen, wurde wie alle Bücher der Mariannenpresse vom Kultursenator unterstützt (Wilhelm Kewenig, CDU). Das war das alte West-Berlin! Beigegeben diverses Material zum Thema.aus dem Katalog der FU-Bibliothek:Künstlerbücher und Pressendrucke haben in Berlin Tradition, von der Rabenpresse der 1930er-Jahre über die Rixdorfer Drucke der 1960-und 1970-Jahre bis zu den Künstlerbüchern, mit denen Künstler und Autoren in Ostberlin die offizielle Zensur unterliefen. Rund um den Mariannenplatzin Kreuzberg arbeiteten private und öffentliche Künstlerwerkstätten in allen nur denkbaren Drucktechniken, vom Buchdruck mit Handsatz über Radierung, Siebdruck und Lithografie bis zum Offsetdruck von experimentell bearbeiteten Filmen und Platten.Die Edition Mariannenpresse wurde 1979 am Kreuzberger Mariannenplatz in der Druckwerkstatt Bethanien gegründet. Es erschienen in 29 Jahren 129 Bücher mit Erstdrucken von in Berlin lebender Autorinnen und Autoren und Originalgrafiken bildender Künstlerinnen und Künstler in bibliophilen Ausgaben. Die Edition wurde zunächst herausgegeben vonder Neuen Gesellschaft für Literatur(NGL), zwischenzeitlich von dem Bildungswerk des Berufsverbandes Bildender Künstler Berlins (BBK) und zuletzt vom Literaturhaus Berlinin Zusammenarbeit mit BBK und NGL. Als Projekt der öffentlichen Kunstförderung wurde die Edition bis 2001 vom Berliner Senat gefördert und anschließendvon Stiftungen und privaten Sponsoren unterstützt. Sie wurde als eine Einrichtung der Künstlerselbstverwaltung betrieben. Die Mariannenpresse nutzte die Vielfalt als ein Projekt öffentlicher und privater Kunstförderung; dafür erhielt sie 1999 den V. O. Stomps-Preis.Absatzprobleme haben den Initiator und Herausgeber Dr. Hannes Schwenger zu dem Entschluss geführt, die Reihe nicht weiter fortzusetzen.Schriftsteller und Künstler sollten hier durch Projektförderung Gelegenheit erhalten, Bücher, Mappen, Textplakate und anderes nach ihren Vorstellungen zu verwirklichen. Sie gestalteten nicht nur ihre Projekte selbst, sondern beteiligtensich auch an der Herstellung. Die Auswahl besorgte eine gewählte Jury, der Künstler, Schriftsteller und erfahrene Büchermacher angehörten. Die Auflagen waren begrenzt(bis zu 350 Exemplaren),alle Bücher wurden nummeriert und handsigniert. lDie Universitätsbibliothek der Freien UniversitätBerlin (UB) war -parallel zur Amerika-Gedenk-Bibliothek (heute Zentral-und Landesbibliothek) -bis 1994 als Pflichtexemplarbibliothek des Landes Berlin mit der Archivierung der regionalen Buchproduktion beauftragt. Aus diesem Grund sammelte die UB auch die Berliner Handpressen und Künstlerbücher, die nicht unbedingt in den Bestand einer wissenschaftlichen Universalbibliothek gehören. Im Jahr 2012 bekam die Universitätsbibliothek dankenswerterweise ca. 30 Titel aus den letzten Jahren der Edition Mariannenpresse zur Komplettierung des Bestandes geschenktund nahm dieses Geschenk zum Anlass, eine Auswahl der Edition Mariannenpresse zu zeigen ISBN 3922510086