Beschreibung:

XIV, 560 S. ; gr. 8. Originalleinen.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - sehr guter Zustand - Einleitung -- Die Bedeutung, welche die Rechtsschule zu Rom in den ersten Jahrhunderten der römischen Kaiserzeit durch ihre innere und äussere Autorität erlangt hat, hat das Interesse sowohl der damals lebenden als der heutigen Gelehrten von der Rechtsentwicklüng in den Provinzen des Reichs abgelenkt. Daraus erklärt sich zunächst die auffallende Erscheinung, dass von der einheimischen Rechtsbildung der zahlreichen und verschiedenartigen Volksstämme, die dem römischen Weltreich einverleibt waren, verhältnissmässig nur wenige Nachrichten überliefert sind. Die römischgelehrten Juristen unserer Tage aber betrachten im Allgemeinen die selbständige Rechtsentwicklung der Provinzen mit deren Aufnahme in den Reichsverband als abgeschlossen und sind geneigt, das Dogma von der Rechtseinheit der diocletianisch-constantinischen Monarchie, wie es die zeitgenössischen Schriftsteller formuliren, in buchstäblicher Auslegung entgegenzunehmen. -- Auch als vor einem Jahrzehnt die Kenntniss des syrischen Rechtsbuchs durch die Herstellung einer als autoritativ angenommenen Übersetzung in weitere Kreise eindrang, ist diese Anschauung nicht beeinträchtigt worden. Man ist vielleicht geneigt, den Grenz-saum an der Peripherie des römischen Reichs, innerhalb dessen die Rechtsanwendung durch die Berührung mit barbarischen Elementen getrübt worden sein mag, gegenwärtig etwas breiter zu ziehen, als es wohl schon vordem geschah; für die mehr concentrisch gelegenen Landschaften jedoch ist die Lehre von der ausschliessenden Geltung der römischen Gesetze auch durch das syrische Rechtsbuch nicht erschüttert worden. -- An vereinzelten Hinweisungen auf die fortdauernde Lebenskraft des provinzialen Rechts hat es wohl nie gefehlt.