Preis:
19.00 EUR (kostenfreier Versand)
Preis inkl. Versand:
19.00 EUR
Alle Preisangaben inkl. USt
Verkauf durch:
Fundus-Online GbR
Daniel Borkert/Gilbert Schwarz/Urban Zerfaß
Kurfürstenstr. 14
10785 Berlin
DE
Zahlungsarten:
Rückgabemöglichkeit:
Ja (Weitere Details)
Versand:
Büchersendung / 1 Buch / book
Lieferzeit:
1 - 3 Werktage
Beschreibung:
419 S. ; 20 cm. Originalleinen mit Schutzumschlag.
Bemerkung:
Gutes Ex.; Umschl. stw. minimal berieben. - Dieser Band enthält über vierhundertfünfzig bisher unveröffentlichte Briefe Gottfried Benns aus den Jahren 1930-1955. Dokumentieren die in zwei Bänden erschienenen Briefe an F.W. Oelze den ganzen Umfang des Benn'schen Denkens, und ist der Briefwechsel mit Paul Hindemith ein Dialog über die Kunst, ein Werkstattgespräch - so begegnet uns in der vorliegenden Sammlung ein anderer, eher privater Dr. Benn; der scheue Außenseiter erscheint als homme a femme, der er immer auch gewesen ist. Der Austausch von Billetts und Botschaften zwischen Benn und der Schauspielerin Tilly Wedekind setzt im Frühjahr 1930 ein; er intensiviert sich, als Benn, nach stärker werdenden Pressionen durch die Natio-nalsozialisten, die "aristokratische Form der Emigration" wählt und seine Wiederaufnahme in die Wehrmacht betreibt. Fast täglich gehen von 1935 an Briefe aus dem als unerträglich provinziell empfundenen Hannover in das geliebte Berlin; sie geben Einblicke in Benns Alltag zwischen Wohnungssuche und Lektüre, durchlittenen Offiziersabenden und mehrmals in der Woche stattfindenden Kinobesuchen. Zur Sprache kommen die Haßtiraden gegen den "Kulturbolschewisten Benn" im "Schwarzen Korps" vom Mai 1936 und die Bemühungen um dienstliche Rehabilitierung; manche Bemerkung gilt der offiziellen Kunstpolitik. Das Gefühl des Gefährdetseins und die Folgen der jahrelangen künstlerischen und menschlichen Isolierung Benns aber bestimmen den Grundton der meisten dieser stellenweise mit verstellter Stimme formulierten Briefe. Die Spannung zwischen liebender Vertrautheit und Verweigerung, zwischen sorgender Teilnahme und jederzeit möglichem Rückzug hinter die "Mauer aus Hieroglyphen" ist stets anwesend in den Zeugnissen dieses Verhältnisses, das lange Jahre hindurch eine Liebesbeziehung war. Die Heirat Benns im Januar '38 und die Kriegsjahre bewirkten, daß der Briefwechsel, der 1946 wieder aufgenommen und mit großen Abständen bis zu Benns Tod fortgesetzt wurde, die Intensität seines Beginns nicht mehr erreichte. - Die Briefe Tilly Wedekinds an Benn sind verschollen. Der Band enthält einen ausführlichen Anmerkungsteil und ein Nachwort der Herausgeberin. (Verlagstext) ISBN 9783608953206