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149 S. Original Softcover.
Bemerkung:
Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) - Einband berieben. Sonst gut. - Vorwort: Auch die Philosophie hat ihre Klassiker, und daß Platon zu ihnen gehört, ist kaum zu bestreiten. Wird allerdings nach den Gründen einer solchen Bewertung gefragt, dann ist die Antwort nicht ebenso eindeutig. Einige seiner Dialoge zählen sicher zu den Meisterwerken der Weltliteratur; doch das kann es offenbar nicht sein, weshalb wir Platon unter die philosophischen Klassiker rechnen. Ist Platon also klassisch als der Erfinder der Ideenlehre? Doch was wäre das Klassische an dieser Lehre? Zeichnet sie sich vor anderen philosophischen Lehren etwa dadurch aus, daß sie den Widerlegungsversuchen bis heute widerstanden hätte? Dann wäre sie eine besonders gelungene Konstruktion aus plausiblen Behauptungen? Aber abgesehen davon, daß der Wert einer philosophischen Lehre sich nicht nach der Anzahl ihrer wahren Sätze bestimmt: Schon für Aristoteles, den jüngeren Zeitgenossen und Schüler, waren, um die reale Welt erklären und über sie in vernünftiger Weise reden zu können, gerade die Platonischen Ideen nicht mehr die notwendige Voraussetzung. Oder sollen wir das Klassische der Ideenlehre eher darin sehen, daß sie der erste Versuch gewesen ist, mit Hilfe einer einheitlichen Theorie ethische und politische, erkenntnistheoretische und ontologische, ästhetische und religiöse Probleme zu lösen? Doch ist maßgebender Gesichtspunkt bei der Bestimmung des Klassischen die historische Priorität? Beispielhaft ist Platon weniger durch seine Antworten und mehr durch seine Fragen und die Intensität, mit der er sie in seinen Schriften erörtert. Wer durch das Gespräch, das Platons Sokrates mit immer anderen Partnern zu führen weiß, sich auch selbst für dieses Gespräch gewinnen und so in die philosophische Erörterung hineinziehen läßt, der nimmt teil an einem Prozeß fortschreitender Verdeutlichung; was auch dann Gewinn bleibt, wenn am Ende eindeutige Ergebnisse gerade nicht formuliert werden. Platons Berechtigung, als Klassiker des philosophischen Denkens zu gelten, dürfte in der Art gründen, wie er in seinen Dialogen Fragen ausgearbeitet und durch immer neue Argumentationen einen Weg gesucht hat zu ihrer Beantwortung oder jedenfalls zu ihrer Präzisierung. Wenn das richtig ist, so habe ich damit auch schon die Rechtfertigung dafür genannt, daß die hier vereinigten Beiträge nicht dem Versuch gelten, Platons System zu rekonstruieren. Dieses System existierte ohnehin mehr als Programm und mag als imponierende Konzeption eines bedeutenden Autors der Vergangenheit auf sich beruhen. Die uns erhaltenen Schriften Platons sind so überreich an Beobachtungen, Fragestellungen und originellen Versuchen, Antworten zu finden, daß, wem überhaupt philosophische Gedankengänge zugänglich sind, sich ihrer Wirkung schwerlich entziehen kann. Mit Ausnahme des ersten Beitrags, der das von Platon problematisierte Verhältnis von Autor und Leser aufgreift, dienen daher die anderen Arbeiten keiner anderen Absicht als der, konkrete Texte zu verstehen und manchmal nur kleine und kleinste Abschnitte. Gemeinsam ist ihnen allerdings die Überzeugung ihres Autors, daß es sich an jeder Stelle in Platons Schriften lohne, den Versuch zu machen, wirklich zu verstehen, was Platon eigentlich gemeint hat. Und wo ein Leser dieses Buches ? mag er im einzelnen nun zustimmen oder aber meinen, zweifeln zu sollen ? sich jedenfalls für diese Überzeugung gewinnen läßt, dort habe ich als Autor schon vieles von dem erreicht, was ich erhoffe. ISBN 9783525301326