Beschreibung:

Kl.-8° (15,8 x 9,8 cm). Roter Orig.-Lederband mit Wappensupralibros und Einbandvergoldung, Goldschnitt. Einband etwas berieben, Vergoldung stellenweise auch etwas abgerieben, die Kanten teils beschabt, das untere Kapital mit kl. Fehlstelle. Die erste Tafel mit Einriß, die 3 folgenden jeweils mit kl. Randeinriß, eine weitere Tafel mit unterlegtem Einriß (unsachgemäß, aber nicht durchschlagend). Eine Tafel mit Eckabriß (etwas Bildverlust).

Bemerkung:

Jahrgang 1760, nicht bei Lindner und von mir nicht nachweisbar. Lindner (Sp. 113): "Nachdem Karl Theodor am 30. Januar 1760 die Ordensstatuten [...] erneuert hatte, scheint 1761 mit der Herausgabe des Kalenders begonnen worden zu sein." Die Datierung vorliegenden Exemplars erfolgt nach dem 2. Titel: 'Ephemerides ad Annum à reparata Salute MDCCLX'. Es wird ebda für Karl Theodor sein 17. Jahr als 'Supremus Magister' genannt. Dies entspricht nicht späterer Zählung. Der mir gleichfalls vorliegende Kalender für 1786 zählt 42 Jahre. Es wäre also hier 1744 bereits mitgezählt worden, was später in der Zählung 'korrigiert' worden ist? - Überhaupt aber seltener Kalender, erschien nach Lindner während der Regierungszeit von Karl Theodor von Pfalz und Bayern zwischen 1761 (s.o.) und 1800, sicher jeweils nur in geringer Stückzahl. - Vorliegendes Exemplar enthält 4 Tafeln mit dem Stifter (1444), dem Erneuerer (Johann Wilhelm) und den supremi magistri (Karl Philipp und Karl Theodor); folgen eine Tafel mit dem bayerischen Wappen (auf 2 Schildern mit dem Kurfürstenschild) und 52 Wappenkupfer mit den Mitgliedern des Ordens in der Reihenfolge der Aufnahme; einschließlich der in der '2. Abteilung' folgenden 6 Freiherren, 5 Grafen, einem (untitulierten) Herrn und dem Abt von St. Hubert in den Ardennen. Am Ende der Kupfertitel zum Kalender, 10 statt 12 Blätter 'Calendarium' (es fehlen die beiden letzten Blätter November-Dezember) und ein Blatt mit Erklärung der Sonnwenden und Sonnen- und Mondfinsternisse sowie ein Blatt mit den Funktionsträgern des Ordens. Außer den beiden Monatsblättern fehlt der 1. Titel, wie möglicherweise auch ein Blatt mit dem Schutzpatron. - Es handelt sich um den bei Lindner so beschriebenen Original-Einband, das Wappen findet sich in der Form eines Allianz-Wappens. - "Der größte Teil der in sehr kleiner Auflage gedruckten Kalender wird nicht über den Tod der Ordensträger hinaus aufbewahrt worden sein. Eine vollständige Reihe ließ sich nirgends ermitteln" (Lindner Sp. 113).