Beschreibung:

CII, 870 S. ; 884 S. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) - Leichte Bereibung am Schutzumschlag. Insgesamt gut und sauber. - Der Sprachkritiker Eduard Engel sah in Ludwig, namentlich wegen der beiden Novellen Die Heiteretei und Aus dem Regen in die Traufe, den wichtigsten Exponenten einer Heimatliteratur nach Gottfried Keller. Den psychologischen Roman Zwischen Himmel und Erde, der den Konflikt der beiden vom autoritären Vater dominierten Kain- und Abel-Brüder Fritz und Apollonius Nettenmair um die sittsame und schöne Christiane erzählt, wertete er als Meisterwerk: ?Mit seiner außerordentlichen, beinahe quälenden Spannung, der künstlerischen Spiegelung der Wirklichkeit, der tiefgrabenden Seelenzeichnung steht dieser Roman einzig in unserer erzählenden Dichtung da.?Auch Franz Mehring, der Otto Ludwig das Ideal eines modernen Dichters absprach, urteilte im Hinblick auf diese Erzählung: ?Aber da er es mit seiner Kunst immer ehrlich meinte, so ist ihm, trotz aller Beschränkung und gerade in ihr, doch ein Werk gelungen, das zum dauernden Besitz der deutschen Literatur gehört.? Ein weiterer Bewunderer Otto Ludwigs war Alfred Döblin, der bekannte, dass Zwischen Himmel und Erde ?unverändert die hervorragendste Erzählerleistung? sei, die er aus der deutschen Literatur kenne und auf Ludwigs Anwendung des Inneren Monologs aufmerksam machte. Den von vielen Leserinnen und Lesern ? z. B. Paul Heyse (1856) und Julian Schmidt (1857) ? kritisierten vermeintlich unstimmigen Romanschluss mit der idealisierten asketischen Beziehung zwischen Apollonius und Christiane, die nach ihrer langen Leidenszeit bis zu Fritzens Tod eigentlich ihre von ihm intrigant verhinderte Liebe leben könnten, verteidigt der Autor in seiner ausführlichen Interpretation: ?Meine Absicht war das typische Schicksal eines Menschen darzustellen, der zuviel Gewissen hat, das zeigt neben seiner Zeichnung der Gegensatz seines Bruders, der das typische Schicksal des Menschen, der zu wenig Gewissen hat, versinnbildlichen soll. Dann der Gegensatz, wie der zu gewissenhaft angelegte den anderen immer schlimmer, dieser jenen immer ängstlicher macht. Es ist des Allzugewissenhaften, des geborenen sittlichen Hypochondristen [?] typisches Schicksal, da er gewissermaßen den Katzenjammer hat von den Räuschen, die sich andere trinken.?.