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179, [21] S. : Abb., graph. Darst. Originalhardcover.
Bemerkung:
Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Insgesamt sehr gut und sauber. - Die Arbeit von Luchterhandt hat über ihren wissenschaftlichen Rang hinaus den Vorzug, daß hier ein persönlich, innerlich Betroffener spricht. Dieses schöne tiefsinnige Buch hat ein ?Begeisterter" geschrieben, ein Liebhaber, der sich viele Jahre lang um sein Thema bemüht hat. Als es noch nicht Mode war, reiste Luchterhandt nach Griechenland, besuchte Kultplätze und Museen, befaßte sich intensiv mit der wissenschaftlichen Literatur. Alles diente dem Ziel, dem modernen Menschen eine alte hochstehende ?Naturreligion" nahezubringen und ihm seine seelischen Verluste deutlich zu machen, ihn zur Besinnung zu bringen. Heute sind manche Werke auf dem Markt ? und erreichen hohe Auflagen - die auf anderem Wege dasselbe Ziel anstreben wie Luchterhandt. Aber sie gehen eigentlich auf Umwegen. Die antike Kultur und Religion ist durch den Humanismus mit der europäischen Kultur wurzelhaft verbunden. Merkwürdigerweise wird nur ihre Religion nicht eigentlich ernstgenommen. Das endlich zu tun, ist notwendig. Mode freilich ist zur Zeit Anderes. Eher sucht man nach Mythen und Kulten in Japan, Indien und bei nordamerikanischen Indianern. Das sind alles auch mögliche Wege zu wichtigen Einsichten ? nur für uns eigentlich nicht die naheliegendsten. Zu beachten ist die Grundeinstellung von Luchterhandt, sein Bekenntnis zum ?Mythologein": ?So ist das Mythologein ? das mythische Denken ? für den Verstand nur eine sterile Spekulation ? für das Gemüt aber bedeutet es eine heilende Lebenstätigkeit, die dem Dasein Glanz verleiht. Es liegt kein Grund vor, daß man ihn missen sollte." In diesem Mythologein fühlt sich Luchterhandt, wie er dankbar hervorhebt, dem Werk von Ludwig Klages verpflichtet. Darin trifft er sich übrigens mit Walter F. Otto, dessen bekanntes Buch ?Die Götter Griechenlands" nicht nur Bachofen, den er rühmend nennt, sondern eben auch Klages verpflichtet ist, dem er seine Kenntnis Bachofens verdankt. Es war die Würdigung durch Klages, die den großen Rechtsgelehrten Bachofen ? Verfasser des ?Mutterrechts" ? erst als Symbolforscher bekannt machte. ISBN 9783416023153