Beschreibung:

S. 156-161. Sonderdruck, klammergeheftet in Papiereinband.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Mit Widmung des Autors. - Einband lichtrandig und etwas braunfleckig, sonst gut und sauber. - Aus dem Text: In V. 1 erscheint in den Anthologie-Ausgaben von Jacobs, Dübner, Paton, Waltz und Beckby, sowie in den Sonderausgaben der Epigramme des Asklepiades von O. Knauer und W. und M. Wallace das überlieferte pareousa, obwohl das Wort einen unerträglichen Widerspruch in das Epigramm hineinträgt. Vielleicht hat Beckby deshalb auch das Partizip in seiner Übersetzung nicht berücksichtigt, wenngleich er den Text unverändert und auch ohne Kreuze gelassen hat. Das Partizip bedeutet nämlich genau genommen weder «in meiner Gegenwart» noch «angesichts der Lampe» , sondern nur «als Herakleia (hier) anwesend war», was nur so verstanden werden kann, daß die Hetäre, als sie den Schwur leistete, bei dem jetzt einsamen Liebhaber war. Die Lampe, bei der sie schwor und die jetzt wieder angerufen wird, dürfte sich dann auch bei dem Sprecher befinden. In V. 3f. wird jedoch die Lampe aufgefordert, der treulosen Geliebten, falls sie sich augenblicklich mit einem anderen Mann vergnüge, nicht mehr zu leuchten. Die Lampe befindet sich also hier notwendig im Zimmer der Hetäre, und da die anaphorische Wiederholung des Anrufs in V. 2 beweist, daß es dieselbe Lampe ist, bei der Herakleia einst geschworen hat und die jetzt erlöschen soll, muß sich der Anruf bereits in V. 1 - entgegen der durch pareousa erzeugten Vorstellung - an die bei Herakleia befindliche Lampe richten. - Wikipedia: Karl Rudolf Walther Ludwig (* 9. Februar 1929 in Stuttgart) ist ein deutscher Klassischer und neulateinischer Philologe.