Beschreibung:

S: 271-282. Sonderdruck, klammergehfetet in Kartoneinband.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Mit Widmung des Autors. - Einband etwas lichtrandig und braunfleckig, Autorenname handschriftl. auf dem Einband, sonst gut und sauber. - Aus dem Text: Nach antiquarischer Ueberlieferung wurden an den Nonae Capro-tinae, dem 7. Juli, in Rom religiöse Bräuche geübt, die man z.T. auf den Tod des Romulus, z.T. auf ein kriegerisches Ereignis nach dem Galliersturm bezog. Plutarch kommt darauf sowohl in der Vita des Romulus wie in der des Camillus ausführlich zu sprechen. Im Romulus (c. 29) geht er vom Tod des Heros aus und sagt, dass man zum Andenken an diesen Tag am Ziegensumpf, der Caprae palus, ein Opfer bringe und dass die Römer sich beim Auszug gegenseitig beim Namen riefen. Dies sei eine Erinnerung an das Unwetter, das ? so hatte er kurz zuvor erzählt (27, 6-7) ? die am Ziegensumpf versammelten Römer in panischen Schrecken versetzt hatte und bei dem Romulus auf geheimnisvolle Weise verschwunden war. Nach anderen werde die Anrufung indes auf einen nächtlichen Auszug der Römer nach der Gailierkatastrophe gedeutet, dessen nähere Umstände eingehend geschildert werden. Aus bestimmten Gründen gibt Plutarch aber schliesslich der ersten Deutung den Vorzug. Im Camillus (c. 33) ist der Ausgangspunkt ein von den Latinern nach dem Abzug der Gallier unternommer Zug gegen Rom, dessen erfolgreiche Abwehr zunächst nach einer ?mythischen? Version ? nämlich eben jener ätiologischen Geschichte ? und dann erst nach der historischen Ueberlieferung erzählt wird. Jene ?mythische? Geschichte nun mündet in die Aufzählung verschiedener Festbräuche, die zum Andenken an das Ereignis geübt wurden. Indes, so beschliesst Plutarch diesen Abschnitt, würden andere das meiste davon auf den Tod des Romulus beziehen; dieser sei nämlich am Ziegensumpf verschwunden, wie in dessen Vita beschrieben sei, ós én tois perí ékeínou gégraptai (Cam. 33,10). - Wikipedia: Winfried Bühler (* 11. Juni 1929 in Münster; ? 14. Februar 2010 in München) war ein deutscher klassischer Philologe.