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Beschreibung:
Kupferstich (15,5 x 9,5 cm) mit 9zeiliger lateinischer Legende: "Reverendiss[imus] atqve Celsiss[imus] Princeps ac Dominus Dn. Joan. Frid. Carl. S[acrae] S[edis] Mogunt[inae] Archi Episc[opus], S[acri] R[omani] I[mperii] per German[iam] Archi Cancel[larius], Princeps Elector nec non Wormat[iensis] Episc[opus] ac Princeps, Academiae Scient[iarum] util[ium] mogunt[inae] Conditor summusqve Protector." Kräftiger, gradiger Abdruck, rückseitig blanko. -- Der Stich stammt aus dem Jahr 1756 oder 1757, da der Titel als Wormser Bischof (ab 1756) schon genannt ist und der Stecher 1757 starb. --- Zustand: Mittig quer gefaltet, oben mit Knick, Papier etwas fleckig.
Bemerkung:
Johann Friedrich Karl von Ostein (* 6. Juli 1689 in Amorbach; gest. 4. Juni 1763 in Mainz) war über seinen Vater seit 1712 im Reichsgrafenstand und seit 1743 Erzbischof und Kurfürst von Mainz sowie Bischof von Worms (seit 1756). Leben: Johann Friedrich Karl entstammte dem Adelsgeschlecht Ostein und war ein Verwandter des Kurfürsten Erzbischof Lothar Franz von Schönborn und des Mainzer Großhofmeisters Anton Heinrich Friedrich von Stadion. Stadion war die treibende Kraft der Aufklärung an der Kurmainzer Residenz. Seit 1724 war Johann Friedrich Karl Propst des Frankfurter St. Bartholomäusstifts und ab 1725 Domkustos in Mainz: Am 22. April 1743 wurde er als Kompromisskandidat anstatt Joseph Franz von Kesselstatt zum neuen Erzbischof von Mainz gewählt. Sein Vetter Friedrich von Stadion erlangte unter seinem Pontifikat einen nicht geringen Einfluss auf die politischen und vor allem die kulturellen Geschäfte. Der Erzbischof konnte in der vom Dualismus zwischen Preußen und der Habsburgermonarchie geprägten Zeit kaum eine reichspolitische Rolle spielen. Allerdings gelang es ihm, die tobenden Kriege, wie z. B. den Österreichischen Erbfolgekrieg vom Erzstift fernzuhalten, darüber hinaus vermittelte er den Füssener Friedensvertrag vom 22. April 1745 zwischen Österreich und Bayern. Den daraufhin zum Kaiser gewählten Franz Stephan von Lothringen krönte er als Franz I. am 4. Oktober 1745. Dieser blieb jedoch farblos und stärkte so die Ambitionen der Preußen, die unter Friedrich dem Großen 1756 den Siebenjährigen Krieg begannen. Der Kurstaat Mainz schloss sich den Truppen gegen die Preußen an, musste jedoch nach der Besetzung Erfurts hohe Kontributionszahlungen leisten, welche die Finanzen des Kurstaates ruinierten. Ostein entschloss sich daher nach weiteren Niederlagen der Verbündeten 1757 zur Neutralität, was ihm weiteren Einfluss auf die Reichspolitik fast unmöglich machte. Wichtiger im Pontifikat Johann Friedrich Karls war der innere Reformprozess im Erzbistum, der unter seinem Nachfolger Emmerich Joseph von Breidbach zu Bürresheim noch intensiviert wurde. Initiator dieses Prozesses war nicht der Erzbischof, sondern Friedrich von Stadion, der unter Ostein als Erster Staatsminister fungierte. Es folgten Reformen in der Wirtschaft und der Verwaltung, sowie eine Wiederbelebung des Messewesens. 1755 wurde als Reform des Rechtswesens das "Kurmainzer Landrecht" erlassen, 1758 folgte die Reform des Schulwesens. Ostein berief das "Institut Beatae Mariae Virginis" nach Mainz. Diese von der Engländerin Maria Ward gegründete Ordensgemeinschaft leitete ab 1752 die schulische Unterweisung der Mädchen und ist bis zum heutigen Tag unbehelligt von Revolution und Säkularisation in der Maria Ward-Schule in Mainz tätig. Auch die Universität wurde vom Kurfürsten gefördert und umgebaut. Den Einfluss der Jesuiten, die von vielen Aufklärern abgelehnt wurden, drängte er jedoch nicht zurück. Dies kennzeichnet, dass die Aufklärung in kirchlichen Fragen unter Erzbischof Johann Friedrich Karl nicht aufleben konnte. Unter Aufklärern galt das Erzbistum daher als rückständig und reaktionär. Das Stadtbild erfuhr zur Zeit Osteins große Veränderungen. So wurde 1752 das Kurfürstliche Schloss weitgehend fertiggestellt. Außerdem wurden die Neubauten von St. Peter und der Jesuitenkirche, von 1742 bis 1746 im Auftrag durch Balthasar Neumann errichtet, sowie der Osteiner Hof und der Bassenheimer Hof am Schillerplatz. Johann Friedrich Karl von Ostein starb am 4. Juni 1763 und wurde im Mainzer Dom begraben. ----- Johann Christoph Sysang (* 20. Mai 1703 in Leipzig; gest. 12. Juli 1757 ebenda) war ein deutscher Kupferstecher. Leben: Johann Christoph Sysangs Vater war Kunstdrechsler, bei dem er zunächst dessen Handwerk erlernte. Dann aber ging er in die Lehre bei dem Leipziger Kupferstecher Martin Bernigeroth (1670-1733) und übernahm dessen Technik. 1724 begab er sich auf Wanderschaft. Die erste Station war Halle, wo er als Kupferstecher an der Universität tätig war. Über Dresden kam er nach Prag. Hier blieb er von 1730 bis 1735. In Prag schuf er vor allem Stiche von Heiligenbildern. Über Dresden kam er wieder nach Leipzig. Hier entwickelte er sich zu einem gefragten Kupferstecher. Er schuf Bildnisse von Fürstlichkeiten, Staatsmännern, Ärzten, Juristen und Theologen. Für das von Johann Heinrich Zedler herausgegebene Universallexikon steuerte er von 1741 bis 1754 Vignetten bei. Von 1751 bis 1754 war er auch für Johann Christoph Gottscheds Monatsschrift "Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit" tätig. Er lieferte auch die Abbildungen zu Christoph Otto von Schönaichs Heldengedicht "Hermann oder Das befreite Deutschland". Unter seinen Stichen finden sich auch Haus- und Ortsansichten. Beim ersten Aufenthalt in Dresden oder zuvor muss er wohl geheiratet haben, denn hier wurde am 7. April 1729 seine Tochter Johanna Dorothea (1729-1791) geboren, die ebenfalls Kupferstecherin war und das Metier bei ihrem Vater erlernte. ----- Jakob Samuel Beck (* 21. März 1715 in Erfurt; gest. 1778 ebenda) war ein deutscher Maler. Leben und Werk: Er wuchs als Sohn einer wohlhabenden Familie in Erfurt auf. Sein Vater Georg Konrad Beck war "Ratsverwandter" und "Polizei-Commissarius". 1734 heiratete er. Sein Wohnhaus und Atelier befand sich in der Erfurter Johannesstraße 36. Er malte Porträts u. a. von Karl Alexander von Württemberg, Leopold I. von Anhalt-Dessau, Wilhelm Ferdinand Bachoff, Gustav Adolf von Gotter und Christian Reichart. 1752 wurde er vom Herzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach zum "Hof- und Kabinettsmaler" ernannt. Für das Erfurter Augustinerkloster fertigte er mit acht weiteren Künstlern Ölgemälde für den aus 56 großformatigen Bildern bestehenden und erarbeiteten Zyklus "Totentanz" an, Beck malte zudem mehrere Werke am Hochaltar des Erfurter Doms: Das untere Altarblatt, das vermutlich ein älteres Gemälde ersetzte, zeigt die Anbetung der Heiligen Drei Könige, wobei sich die Darstellung an das gleichnamige Gemälde von Peter Paul Rubens anlehnt. Ursprünglich stammte auch das Bild der heiligen Dreifaltigkeit im Aufsatz von Beck, dieses existiert jedoch nicht mehr. Auch die"Anbetung der Hirten" an der Südwand des Chores stammt von ihm. Etwa ein Jahr vor seinem Tod hielt sich Beck in Jelgava auf. Becks Totentanzzyklus fiel am 7. März 1872 einem Großfeuer im Augustinerkloster zum Opfer. Über 14 Gemälde befinden sich heute im Erfurter Angermuseum. (Quelle jeweils: wikipedia.)