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VIII, 185 S. ; 24 cm. Originalleinen kaschiert.
Bemerkung:
Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - sehr guter Zustand - VORWORT -- Der byzantinische Roman des 12. Jahrhunderts geht, ähnlich dem späteren europäischen Roman der Renaissance und des Barock, auf eine Wiederbelebung des antiken Prosaromans, konkret: der Romane des Achilleus Tatios und des Heliodor, zurück. Den Anfang scheint, wahrscheinlich bereits im späten 11. Jahrhundert, Eustathios Makrembolites mit seinem dem Roman des Achilleus Tatios nachempfundenen Prosaroman Hysmine und Hysminias (= BGL Band 29) gemacht zu haben, dem einzigen byzantinischen Prosaroman überhaupt. Ein Prosaroman ist er freilich ausschließlich in formaler Hinsicht; stilistisch gesehen ist seine Sprache genau das, was man in der Antike als «Poesie in Prosa» zu bezeichnen pflegte. Offensichtlich versuchte Makrembolites darin sein Vorbild Achilleus Tatios zu übertreffen; denn dieser beschränkt die «Poesie in Prosa» auf die allerdings ziemlich zahlreichen Glanzstellen, während er in den erzählenden Partien in der Regel vollkommen schlicht schreibt. -- Makrembolites? Nachfolger, Theodoros Pródromos, der ja auch sonst als überaus fruchtbarer Dichter hervorgetreten ist, geht daher einen Schritt weiter und schafft konsequenterweise auch formal Poesie, d. h. er schreibt seinen den Aithiopika Heliodors nachempfundenen Roman Rhodanthe und Dosikles (= BGL Band 42) zur Gänze in Versen. Und nach dessen Vorbild (oder, wie es im Titel einer Handschrift heißt, «in Nachahmung des seligen Philosophen Pródromos») schreibt nun dessen Zeitgenosse Niketas Eugeneianos seine Erzählung von der Liebe und den Abenteuern Drosillas und Charikles? ebenfalls in Versen. -- Die Nachahmung einer Nachahmung also? So ist es in der Tat. Was freilich für unsere Ohren eher abschreckend klingt, hatte für seine Zeitgenossen sogar einen ganz besonderen Reiz. Andererseits ist nicht zu bestreiten, daß von wirklicher Nachahmung nur am Anfang und dann wieder ganz am Schluß gesprochen werden kann und daß dazwischen eine wahrhaft erstaunliche schöpferische Phantasie und eine beachtliche erzählerische Begabung kenntlich werden. -- Doch Eugeneianos geht noch einen Schritt weiter als Pródromos. Als Inbegriff der Poesie gilt ja bekanntlich nicht so sehr die Erzählung, das Epos, als vielmehr die Lyrik. Nun, mindestens gleichberechtigt neben dem epischen Element, der Handlung, steht bei ihm die Lyrik und hier wieder vor allem die Liebeslyrik. ISBN 9783777203027