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210 S., broschiert.
Bemerkung:
Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Der bis heute wirksame Gegensatz von Melancholie und Vernunft, der die Kontroversen des 18. Jh. durchzieht, wird hier in der Auseinandersetzung mit Kant aufgegriffen, führt aber keineswegs zur heute noch gängigen Gleichsetzung von Irrationalismus und Melancholie (z. B. bei Wolf Lepenies). Den Überlegungen von George Bataille zur Souveränität folgend, geht es nicht um ein Entweder-Oder, sondern um ein dialektisches Zugleich. Der Anspruch der souveränen Subjektivität und der Widerstand der Gesellschaft wird als Moment der subjektiven Freiheit verstanden. Gerade aus den nicht aufgehobenen Gegensätzen, aus der Polarität zwischen dem Anspruch auf Souveränität und der Notwendigkeit, sich rational zu verhalten, bezieht der Melancholiker das treibende Moment seiner Tätigkeit: indem er diesen Widerspruch in sich aufnimmt und mitteilt, verweigert er zwar gesellschaftlich nützliche, "ordentliche" Arbeit, arbeitet sich aber zugleich an der Realität ab. Schwarze Phantasie und trauriges Wissen werden zu einer Voraussetzung ästhetischer Produktion in der sich entwickelnden bürgerlichen Gesellschaft. ISBN 3806708789