Beschreibung:

171 S. Fadengehefteter Originalpappband.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). Ein gutes und sauberes Exemplar. - Aus dem Inhalt: Zur Stellung des Dialogs im Werk Platons -- Probleme der Interpretation -- Der erste Teil (126al-137c3) -- Die Rahmenerzählung (126al-127d5) -- Sokrates' Kritik an Zenon (127d6-130a2) -- Parmenides' Kritik an den Ansichten von Sokrates über Ideen (130a3-135b4) -- Überleitung zum 2.Teil (134e9-137c3) -- Rückblick auf den 1. Teil -- Der zweite Teil (137c4-166c5) -- Einleitung -- Die 1. Hypothese (137c4-142a8) -- Die 2. Hypothese (142bl-157b5) -- Die 3. Hypothese (157b6 - 159bl) -- Die 4. Hypothese (159b2-160b4) -- Die 5. Hypothese (160b5-163b6) -- Die 6. Hypothese (163b7-164b4) -- Die 7. Hypothese (164b5-165el) -- Die 8. Hypothese (165e2-166c2) -- Die Zusammenfassung (166c2-5) -- Rückblick: Der Inhalt des zweiten Teils -- Die Einheit des Dialogs -- Charakter und Rang des Dialogs -- Probleme unserer Interpretation -- Erläuterungen zur Mereologie -- Elementare Mereologie -- Vollständige Mereologie -- Indefinite Objekte -- Mereologie und Prädikationstheorie - Eudoxos. - Unter Platons Dialogen ist der Parmenides derjenige, zu dem man am schwersten Zugang findet. Das gilt vor allem für den zweiten Teil, die Übung des Parmenides. Mit ihr will er dem jungen So-krates jene Kompetenzen vermitteln, die erforderlich sind, um mit den Schwierigkeiten der Ideenlehre fertig zu werden, die im ersten Teil aufgewiesen wurden. Da die Übung aus einem dichten Netz von Widersprüchen besteht, die zudem oft mit absurden Argumenten abgeleitet werden, sieht man aber nicht, wie sie ihren angeblichen Zweck erfüllen kann. Die Ratlosigkeit des Lesers spiegelt sich in der Vielzahl ganz heterogener Interpretationen, die seit der Antike vorgeschlagen wurden. Die Übung soll danach entweder ein bloßer Witz sein oder eine Karikatur eleatischer Argumentationen, eine Formulierung von ernsthaften Problemen, für die Platon selbst keine Lösung hatte, eine Vorwegnahme von Gedanken des Neuplatonismus oder der Hegeischen Dialektik, oder eine bloß oberflächlich paradoxe, bei richtiger Lesart hingegen konsistente Darstellung tiefer philosophischer Einsichten, die dann freilich wiederum ganz unterschiedlich gedeutet wurden. Soweit ich sehe, haben auch die zahlreichen Veröffentlichungen der letzten Jahre über den Parmenides keine befriedigende Interpretation ergeben. Der wichtigste Grund dafür scheint mir darin zu liegen, daß es in der Übung vor allem um logische Fragen geht. Im Verlauf meiner Beschäftigung mit dem Parmenides bin ich zu der Überzeugung gekommen, daß Platon in diesem Dialog eine außerordentlich leistungsfähige Logik verwendet. Wegen ihrer Formulierung als Mereologie, d.h. der Darstellung von Begriffsverhältnissen mit der Relation Teil-Ganzes, ist das auf den ersten Blick nicht deutlich, zumal Platon die logische Deutung dieser Relation immer wieder durch den Übergang zu einer physischen Auffassung von Teilen und Ganzen verschleiert. ISBN 3110149109