Beschreibung:

(2),62,(2) S. Orig.-Leinen mit goldgeprägtem Deckeltitel sowie Rücken und mit blindgeprägtem Rückdeckel

Bemerkung:

Schmuck, Gorzny, Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums 1700-1910, S. 105.- Otto Leonard Heubner, geb.1812 in Plauen, beschäftigte sich schon in jungen Jahren mit den Dichtern des klass. Altertums und trotz seiner Laufbahn als Jurist und Politiker widmete er sich Zeit seines Lebens der Dichtkunst. Er verarbeitete die Ereignisse der politisch bewegenden Zeit und den demokratischen Bestrebungen in Deutschland sowie seine Freude an der Natur in lyrischen Texten. Im Jahr 1848 wurde er als Abgeordneter in die Nationalversammlung in Frankfurt gewählt, kehrte jedoch nach einigen Monaten wieder in seine Heimat Sachsen zurück, wo er in den Landtag gewählt worden war. Seine linksliberale Haltung sowie sein aktiver Einsatz für die Durchführung der Verfassung eines geeinten Deutschlands brachten ihn 1849 ins Gefängnis, wo er seine Zeit u.a. mit dem Verfassen und dem Übersetzen von Gedichten verbrachte. Angeklagt wegen Hochverrat aufgrund der Teilnahme am Dresdner Maiaufstand (3. bis 9. Mai 1849) und zu lebenslanger Haft verurteilt, gewährte man ihm wenigstens, sich literarisch zu betätigen. Während der neun Jahre, die er im Gefängnis verbrachte, schrieb er u.a. einige Erzählbände für seine Kinder, auf dass sie ihn nicht vergessen sollten. Seine Brüder sorgten für die Veröffentlichung der Bücher, so dass wenigstens ein kleines Einkommen seiner Familie zugute kam. Nach seiner Begnadigung 1859 und seiner späteren Wiederaufnahme seines Berufes als Anwalt engagierte Heubner sich in den nächsten Jahren sowohl in der evang.luth. Landessynode als auch auf kommunalpolitischer Ebene, bis er nach langen Jahren des Wirkens für das Gemeinwohl und einem Ruhestand in seinem Landhaus Blasewitz bei Dresden 1893 starb. (nach Victor Hantzsch, Allg. Deutsche Biographie 50, S. 287-293 [Online-Version].).- Weitere Fotos finden Sie auf unserer Internetseite Riemberg-Antiquariat.- Einband berieben; Rückdeckel etwas fleckig; Ecken und Kanten berieben und bestoßen; vorderes Innengelenk gebrochen; Besitzervermerk auf vorderem fliegenden Vorsatzblatt; Seiten etwas gebräunt und stellenweise etwas stock-, braun- bzw. fingerfleckig; Seiten teilweise etwas gelockert; Bleistiftkritzeleien auf Rückdeckel.