Beschreibung:

IX, 191 S. Originalleinen.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Insgesamt sehr gut und sauber. - EINLEITUNG: Ziel dieses Buches ist es, die Platoninterpretation H.-G. Gadamers kritisch zu untersuchen. Das Interesse an der Gadamerschen Lektüre Platons - und damit der kritischen Erhellung derselben - ist mindestens dreifach. Gadamers Interpretation leistet einen wesentlichen Beitrag zur gegenwärtigen Platonrezeption, zur Theorie der Historiographie und zur Platonforschung. Diese drei Aspekte seien hier kurz erörtert. Die Gadamersche Interpretation stellt einen wesentlichen Bestandteil der zeitgenössischen Rezeption Platons und als solcher einen bedeutenden Aspekt der aktuellen Lage der Philosophie überhaupt dar. Das gegenwärtige Interesse an der Rezeption des Platonismus fällt teilweise mit der Erforschung der Geschichte der Klassischen Studien zusammen. Im Zusammenhang mit der Gadamerschen Theorie der Interpretation stellt diese Untersuchung grundsätzliche Fragen nach den hermeneutischen Voraussetzungen und Strategien, welche in der Platonforschung gemeinhin operativ, aber inhaltlich unzureichend thematisiert werden. Die Begrenztheit der meisten Platoninterpretationen liegt in der Theorie, in den Grundvoraussetzungen, die uns bei der Textinterpretation - bewußt oder unbewußt - leiten. Wie J.C. Klagge schreibt: ?Some of the tension that has arisen over the interpretation of Plato is fuelled by the suspicion that others have a hidden agenda behind their approach, and could be eased if we were clearer, both with ourselves and with others, about why we read and reflect on Plato?s work.? Zu untersuchen wären folglich die geistigen Strömungen, von denen die Fragen der Forschung suggeriert oder gar diktiert werden. Seit einigen Jahren läßt sich in der Platonforschung ein wachsendes Interesse für das hermeneutische Problem der Natur und Zielsetzung der Schrift bei Platon beobachten: Die gegenwärtige Diskussion zur Dialogform, etwa zum Phaidros, gehört zur methodologischen Fragestellung. - Inhalt: 1. Fragestellung und Zusammenhang -- 2. Anamnesis: Tradition als Teilhabe -- 3. Der Sokratische Dialog: Vollzug der Dialogischen Ethik -- 4. Die Idee: Wendung zur Sprache -- 5. Dialektik: Zusammengehörigkeit des Einen und Vielen -- 6. Ethos: Praktische Philosophie -- 7. Kritische Anmerkungen -- Schluss. ISBN 9783896650887