Beschreibung:

30 S. Broschiert / Privatbindung.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Seiten gebräunt, ansonsten tadelloser Zustand - Tullius Cicero war kein Philosoph und hat sich auch nicht dafür ausgegeben. Die Philosophie war ihm nur eine Dienerin der Beredsamkeit. Es reizte ihn jedoch, seine Gestaltungskraft auch an der Darstellung philosophischer Gegenstände zu versuchen, zumal da er glaubte, seinen Landsleuten einen grofsen Dienst zu erweisen, wenn er ihnen das Verständnis der Ideen eröffnete, die er den führenden Geistern der Hellenen verdankte. Aber er war kein zuverlässiger Interpret seiner griechischen Vorlagen; denn es lag nicht in seiner Art, in mühsamer Arbeit den verwickelten Untersuchungen der griechischen Philosophen zu folgen und mit ihnen in das Wesen der Dinge einzudringen. Auch das Selbstgefühl hinderte den vornehmen Römer, die Lehren der Griechen kritiklos zu übernehmen und verführte ihn öfter dazu, die griechische Überlieferung durch eigene Ansichten zu ersetzen. Diese Eigentümlichkeiten Ciceronischer Arbeitsweise treten besonders hervor in seiner letzten philosophischen Arbeit, in den Büchern über die Pflichten.