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XII S. + 31 S. ganzseitige Abb., Großformat. Paperback.
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Altersentsprechender Zustand. Einband eingerissen und geklebt. -- Aus der Einführung: Eine freie, nur von künstlerischen Erwägungen bestimmte Auslese gewährt auch für das Begleitwort Freiheit. Man schätzt sie der österreichischen Barockbaukunst gegenüber um so mehr, als diese an Reichtum der Erscheinungen alle früheren Kulturperioden weit übertrifft. Sie verleiht den meisten Städten ihr besonderes Gepräge und steigert die Landschaftsbilder durch die harmonische Einfügung großartiger Bauten zu unerreichter Wirkung. Sie ist Österreichs stolzeste Kunstepoche. -- Albert Ilg hat zuerst die Probleme der österreichischen Barockarchitektur gezeigt; er erschloß mit unermüdlichem Fleiße archivalische Quellen und suchte sie nicht immer glücklich mit stilkritischen Erwägungen zu verbinden. In vielfacher Berührung mit ihm schrieb Gurlitt die auf Österreich bezüglichen Abschnitte seiner "Geschichte des Barockstiles". Heute gebührt unter den einheimischen Forschern neben Dreger H. Tietze ein hoher Rang, den er sich durch die ersten Bände der "österreichischen Kunsttopographie" errungen hat. -- Aber trotz der ausgezeichneten Vorarbeiten fehlt die Übersicht: "je reicher nämlich (so schreibt Tietze) der vorhandene Denkmälervorrat ist, und je wichtiger und bedeutender die künstlerischen -- Leistungen sind, desto größer ist unsere Verlegenheit, wenn wir den Versuch machen -- sollen, auch nur die Hauptlinien der Entwicklung zu zeigen. Denn die Kunstwissenschaft hat dieses Gebiet bisher so stiefmütterlich behandelt, daß uns die einfachsten Grundfragen völlig unklar sind. Wir wissen nichts über die Anfänge der Barockarchitektur in Österreich, nichts über das eigentlich nationale Element in diesem Stile, nichts über den persönlichen Stil der führenden Meister . . ." -- Alle diese Umstände rechtfertigen die Beschränkung auf den Wiener Boden, der als Zentrum des Reiches besonderes Interesse verdient. -- II -- Mit dem Vordringen der Renaissance-Ideen, die sich mit den gesunden Ausläufern der Gotik nur äußerlich vereinigten, kamen italienische Baumeister, hauptsächlich aus Oberitalien, ins Land und verdrängten den Rest heimischen Könnens auf das Gebiet des Kunstgewerbes. Die mit Hilfe der Jesuiten durchgeführte Gegenreformation war ihrem Wesen nach dem heimischen Elemente nicht freundlich gesinnt, sie begünstigte vielmehr die Welschen, die mit staunenswerter dekorativer Geschicklichkeit die Bauten aus gotischer Zeit umänderten; sie gaben dem alten Kern das neue Kleid einer prächtigen Stuckhülle und schufen großartige Altarbauten, auf denen der ganze Himmel zur Erde niederstieg. Wenn sie aber neue Kirchen zu errichten hatten, folgten sie den trotz aller Ereignisse weiterlebenden Raumideen der Gotik, in der Dekoration redeten sie ihre eigene Sprache. -- Das Jahr 1683 grenzt die Vorherrschaft der Italiener gegen das Wiedererwachen des nationalen Geistes deutlich ab. Wien hatte den Westen zum zweiten Male vor den verheerenden Einbrüchen der Türken bewahrt. Aus den Trümmern der Belagerung erhebt sich glänzend das neue Wien, die Stadt des Barockstiles. -- Noch Kaiser Leopold I. (1657-1705) begünstigt die Italiener; seine künstlerischen Neigungen gehören eher der vom Hofe eifrig gepflegten Musik, doch begrüßt er die nach 1683 einsetzende Bautätigkeit des Hochadels mit Genugtuung. Während der kurzen Regierung Josefs II. (1705-1711), der den führenden Meister der österreichischen Barocke, Johann Bernhard Fischer von Erlach, zum Lehrer hat, bricht das nationale Element entschieden durch. Der in jener Zeit gesegnete Boden läßt unter dem Nachfolger Karl VI. (1711 - 1740) die glänzendsten Früchte reifen. Diese drei Kaiser repräsentieren den österreichischen Barockstil.