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104 S. Laminierte Broschur.
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Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - sauber und in gutem Zustand, beiliegend mehrere Zeitungsartikel zum Autor Walter Jens (bedeutender Philologe, Literaturhistoriker, Schriftsteller, Kritiker und Übersetzer, Ehemann von Inge Jens). - INHALTSVERZEICHNIS EINLEITUNG AISCHYLOS Die Perser Die Sieben gegen Theben Die Hiketiden Der Agamemnon Die Cheophoren Die Eumeniden Der gefesselte Prometheus Zusammenfassung SOPHOKLES Der Ajas Die Trachinierinnen Die Antigone Der König Ödipus Vergleich von Trachinierinnen V. 380 ff und König Ödipus V. 1117 ff Der Schluß des König Ödipus Die drei späten Tragödien Die Elektra Der Philoktet Der Ödipus auf Colonos ZUSAMMENFASSUNG / EINLEITUNG Es ist das Ziel dieser Arbeit, durch eine Interpretation der sophokleischen Tragödien sowohl einen Beitrag zur sophokleischen [...] zu geben als auch die Entwicklung der antiken Stichomythie in ihrem entscheidenden Stadium zu verfolgen - ein Unternehmen, dessen Notwendigkeit vielleicht schon durch die spärliche Literatur auf diesem Felde hinreichend bezeugt wird, zumal die vorliegenden Arbeiten über die Stichomythie sich ausschließlich auf die Aufzählung formaler Gesichtspunkte beschränken. So charakterisiert es die bisher wichtigste Untersuchung über die Stichomythie, die Arbeit von Adolf Groß, daß die einzelnen Stichomythien ohne Unterschied lediglich ihrem Aufbau und allgemeinen Inhalt nach miteinander verglichen und dann in bestimmte Schemata und Kategorien eingefügt werden. Der Frage nach der formal-inhaltlichen Besonderheit der Stichomythie und ihrer Funktion, die nur auf Grund von umfassenden Einzelinterpretationen zu lösen ist, wurde bisher nicht die geringste Beachtung geschenkt. Auch die Arbeit von Hancock gibt nur eine rein stoffliche Materialsammlung, ohne darüber hinaus das Problem eines Wandels, einer Bewegung und einer möglichen Entwicklung der Stichomythie aufzuwerfen. Gerade das aber ist das Hauptziel der vorliegenden Arbeit: neben der Funktion, die die Stichomythie jeweils zu erfüllen hat und die zu erläutern ist, die fortschreitende Entwicklung der künstlerischen Behandlung aufzuzeigen, um auf diese Weise einen Einblick in die [...] der Tragiker zu gewinnen und zugleich, wenn auch mit aller gebotenen Vorsicht, nach neuen Anhaltspunkten für eine relative Chronologie zu forschen. Bei der Begriffsbestimmung der Stichomythie kann ich mich der umfassenden Definition von Groß anschließen, der über die Definition des Pollux hinaus [...] auch dann eine Stichomythie annimmt, wenn die sich unterhaltenden Personen in Halb- oder Doppelversen sprechen. Es mag seltsam erscheinen, daß meine Untersuchung lediglich die sophokleischen Frühwerke ausführlicher berücksichtigt; aber gerade in diesen wenigen Tragödien wird der entscheidende Fortschritt, die Entwicklung der Stichomythie vom Archaischen zum Vollendeten, die Kristallisation der neuen Form deutlich. Der späte Sophokles dagegen löst die Stichomythie formal und inhaltlich immer mehr auf und paßt sie der Redeform des ?alltäglichen Dialogs? an, während Euripides die Stichomythie meistens schematisch anwendet, in aischyleisch strengem Bau, wie vor allem der Ion zeigt. Will man die Stichomythie in ihrer archaischen Strenge, ihrer beginnenden Wandlung und ihrer Vollendung darstellen, muß man mit den aischyleischen Tragödien beginnen, um später zu erkennen, in welcher Weise der jüngere Tragiker, Sophokles, die überlieferte Form umwandelt.