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Beschreibung:
S. 72-93. Sonderdruck, klammergeheftet in Papiereinband.
Bemerkung:
Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Mit Widmung des Autors an Ernst Zinn. - Papierbedingt gebräunt, Name des Autors handschriftl. auf dem Einband, sonst sauber. - Aus dem Text: Dichter werden Wissenschaftler: In den letzten Monaten sind die Bücher von F. G. Junger und T. S. Eliot über den Vers bei uns aufgetaucht, und soeben sind die Gedichtinterpretationen aus der Feder des Lyrikers Goes erschienen; während Goes gern lyrisiert, haben die beiden anderen, glücklicher, eine genaue, fast trockene Wissenschaftlichkeit und einen bescheiden-respektvollen Abstand zur Sache gewählt, der auch der rechte Abstand fürs Sehen sein wird. Dichterzunft und Professorenzunft, das waren doch früher zwei Lager; Argwohn hinüber und herüber trennte die einander Zubestimmten und stempelte den Vermittler zum ?Dilettanten?. Die Dichter schienen verdrossen. Heute, besonders seit R. A. Schroeder, Kommerell u. a., die zugleich Schaffende und Theoretiker sind, kommen sich die Lager immer näher. Die Dichter heißen selbst jene Forscher willkommen, deren Lorbeer erst auf den Dichtergräbern zu wachsen pflegt: uns Literar-Historiker. Verständigung? Erlauben Sie, daß ich dem Ernst ausweiche und feststelle, daß sich die Dichter noch nie für Germanistentagungen interessiert haben (man könnte höchstens, hier in Münster, an das Interesse der Droste für Germanistenzusammenkünfte denken, ein satirisches Interesse) - noch nie, obwohl wir doch unsere Lebensarbeit ihnen widmen, und heute nicht nur den toten - und bis sie einmal Vertrauen fassen werden, ist?s noch lange, wenn auch nicht so lange wie bis zu dem utopischen Zeitpunkt, da die Künstler zu den Kunsthistorikerkongressen wallen werden. - Und wünschen wir sie denn so sehnlich zu den Tagungen herbei? - Kurz, es ist ein Urgegensatz; er ist tragisch; er ist unaufhebbar. Und, das moderne Bewußtsein vorausgesetzt, ist er allerdings verständlich. - Wikipedia: Paul Stöcklein (* 29. Juni 1909 in Weiden in der Oberpfalz; ? 25. April 1999 in Bamberg) war ein deutscher Germanist.