Beschreibung:

XIII, 254 S. : 1 graph. Darst. ; 24 cm. Broschiert.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - sehr guter Zustand - EINLEITUNG -- Zu den antiken Handwerkszweigen, die ihre Erzeugnisse gelegentlich oder häufig mit Erzeugersignaturen versehen haben, gehört das arretinische Töpfereigewerbe, das sich speziell mit der Herstellung jener rot gebrannten Keramik befaßt hat, die mit einem modernen Kunstwort Terra sigillata genannt wird. In den Töpfereien Arretiums, des heutigen Arezzo, wurden in augusteisch-tiberischer Zeit 2 Gattungen dieser gehobenen Tonware produziert, die reliefverzierte und die glatte. Die RG sind in der Regel, die SG häufig mit Namenstempeln versehen, in denen sich römische Bürger, Freigelassene oder Sklaven nennen. Während die kunsthandwerkliche, aus Formschüsseln gewonnene RS fast immer mit den Namen spezialisierter RT mit Sklavenstatus versehen ist, tragen die in viel größeren Mengen gefundenen Scherben der glatten SS, die vor allem aus Tellern, Tassen und Platten des Tischgeschirrs besteht, entweder sogenannte Firmen- oder Töpferstempel. Verbraucher dieser Keramik waren sowohl Militärpersonen als auch Stadt- und Gutsbewohner. Zeitweilig gelangte sie in alle Provinzen des Reiches, und zwar teils durch Handel, teils im Gepäck von Soldaten oder Reisenden. Daher ergeben fast alle Grabungen des augusteisch-tiberischen Fundhorizontes mehr oder weniger große Mengen an Sigillatascherben. Die Zahl der bisher gefundenen Namenstempel geht in die Tausende. Sie stammen aus etwa 110 kleineren und größeren arretinischen Töpfereien, von denen weniger als die Hälfte signierende Töpfer beschäftigt haben.3 Aus ihren Namenstempeln kennen wir etwa 600 Töpfer, die rund 280 lesbare griechische, lateinische und anderssprachige (barbarische) Namen genannt haben. Die Auswertung dieses reichen Namenmaterials nach epigraphischen, namenkundlichen, chronologischen sowie sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Gesichtspunkten, die hier in diesem Umfang zum ersten Mal versucht wird, ist Ziel dieser Arbeit. ISBN 9783515032643