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Beschreibung:
Ca. 80 Seiten; Illustr.; 29,5 cm; kart.
Bemerkung:
Gutes Ex.; Einband stw. etwas berieben u. gering nachgedunkelt. - Titelblatt innen von Chr. Tarnow SIGNIERT u. m. Widmung. - Einführung von Friedhelm Mennekes. - ... Materialien, die zuvor einen dunklen Raum umschlossen, gestalten sich nun Öffnungen, Aussparungen, Schichtungen verschiedener Ebenen hinein. Reliefe entstehen, "Farbresonanzkörper" und lange Experimente, in denen Tarnow die Körperhaftigkeit der Farbe, ihre Reliefwirkung und Haptik auf Glasscheiben studierte, die er beidseitig bemalte. Mit den "Projektoren" schließlich von 1986 untersuchte er Raum und Raumillusion, indem er sich spielerisch mit dem Guckkasteneffekt und der Körperbezogenheit von Spielautomaten auseinandersetzte. "Körper" und "Einblick" waren zunächst seine Themen, was später in Skizzen und Collagen "Tür" und "Fenster" andeutete, wurde in den Objekten - analog zu seinen Installationen - Raumgestaltung: Differenzierung und Relation. Drähte greifen in den Raum; als "Raumknoten", wie sie genannt sind, verbinden sie verschiedene Raumdimensionen. In "Haus und Hof und Garten" öffnet sich dann eine Form einer anderen. All das signalisiert Öffnung, bezeichnet ein Ausgreifen in einen Sinn- wie in einen Beziehungsraum: ein Auf-Bruch, der wie eine Befreiung wirkt. Und dennoch bleiben all diese Objekte Körper, bewußt gebaute, konzipierte, ausgereifte Kunstwerke. Sie entfalten Beziehungen zwischen Material, Form, Farbe und dem eingebundenen wie sie umgebenden Raum. Sie stehen als sinnliche Kunstwerke in sich und entfalten zugleich Sinnrelationen. Als solche markieren die "Wandhäuser" und "Raumknoten" Stationen eines spielerischen Ringens um künstlerische Form. Wie religiöse Zwischenspiele muten dazwischen immer wieder einzel-ne Arbeiten an: "Das Opfer", ein frühes Triptychon, oder "Der Versuch", eine der jüngsten Installationen aus der konsequent seit Jahren verfolgten Reihe der Versuchsanordnungen. In letzterer hängen 12 sauber gespülte Infusionsflaschen an der Wand, mit verschiedenen Getreidesorten gefüllt, wie sie beim Brotbacken Verwendung finden. Von den Flaschen führen Schläuche in ebenfalls 12, im Halbkreis angeordnete Diabas-Steine, basaltharte Findlinge. Dem Halbkreis gegenüber hängt ein frischer Brotlaib, mit großen Eisenschrauben an die Wand geschlagen. Die Arbeit lebt durch die Spannung zwischen den Getreidekörnern und dem fertigen Brot, die jedoch durch die Beschaffenheit des Erdelementes unvermittelt hart erscheint. Dazwischen, wie ein Mittler, eine Zinkgießkanne, in der die Wellen des Meeres (aus einem kleinen Lautsprecher) rauschen. Hier scheint es sowohl um (körperliche) Energien und ihren möglichen Austausch zu gehen, als auch um eine Frage nach (Glaubens-)Energie vor dem Hintergrund eines religiösen Kosmos. ? (F. M.)