Beschreibung:

Gr.-8°. 128 S.; viele Abbildungen; kart.

Bemerkung:

Gutes Ex.; Einband geringfügig berieben. - Stefan Behrens, früher bei der renommierten Firma Antiquariat Pels-Leusden / 1. von nur 2 Auktionen; danach pleite und gepfändet. // INHALT : I. Widmungsexemplare, Autographen -- II. Literatur, Erst- und Gesamtausgaben -- III. Illustrierte Bücher -- Werke mit Originalgraphik -- Buchumschläge -- IV. Bibliophile Bücher -- Pressendrucke -- Einbände. - In unserer Zeit, in der wie im 19. Jahrhundert durch eine technische Revolution im Druckgewerbe die Kunst des "Bücher-machens" vernichtet zu werden droht, erscheint es angebracht zu zeigen, daß nach dem Niedergang der Typographie im 19. Jahrhundert durch die Anstrengung zahlreicher Buchgestalter und Drucker, deren zahlenmäßig kleines Werk beispielgebend für die Massenproduktion im 20. Jahrhundert war, ein breiter vielschichtig ausdifferenzierter Aufschwung erfolgt ist. Die Ursache dieses Aufschwungs liegt zweifellos in der Betrachtung des Buches als Gesamtkunstwerk. Melchior Lechter und Max Klinger erfaßten als Erste das Streben nach Einheit von Dichtung, Einbandkunst, Typographie und graphischer Bildkunst. Die bildenden Künstler nahmen den Alltagsgegenstand Buch als Aufgabe der Kunst, besonders seit der Wende zum 20. Jahrhundert, ernst. Es zeigen sich dadurch höchste Leistungen nicht nur bei den in wenigen Hundert Exemplaren gedruckten Ausgaben der Privat- oder Verlagspressen sondern auch in den schlichten auf jeden Pomp verzichtenden Büchern der Autoren wie Ernst Toller, Alfred Döblin, Bert Brecht und Erich Maria Remarque. Die beteiligten Schriftsteller, Verleger, Drucker, Illustratoren haben es verstanden sich dabei gegenseitig zu steigern. So kommt es zu Inhalt- und Formeinheiten die vorher nicht erreicht wurden und das nicht nur bei den illustrierten Büchern, bei denen das vom Künstler geschaffenen Bild unter inhaltlichem wie stilistischem Aspekt im Zentrum steht, sondern auch beim typographischen Buch dessen Erscheinung als rein formalästhetischer Gegenstand sich aus Satzspiegel, Schrift, Papier, Einband und Text ergibt. Der Gestaltungs- und Inhaltsreichtum des Lebens nach der Jahrhundertwende mit Kaiserreich, Weimarer Republik, Diktatur und Sozialstaat spiegelt sich in einer ebenso reichen Landschaft der Buchproduktion und Gestaltung wieder. Das "moderne Buch" als Zeit und Lebensaussage unmittelbarer Vergangenheit und Gegenwart hat so zu recht diesen hohen Stellenwert im Antiquariat. Stefan Behrens.