Beschreibung:

XI; 301 S.; zahlr. Illustr.; 25 cm. Originalleinen.

Bemerkung:

Gutes Ex.; Einband fleckig u. berieben. - In Frakturschrift. - Gustaf Kossinna (Kossina) (* 28. September 1858 in Tilsit; ? 20. Dezember 1931 in Berlin) war Prähistoriker und Professor der ?Deutschen Archäologie? an der Universität Berlin. Er war neben Carl Schuchhardt der einflussreichste deutsche Prähistoriker und entwickelte die sogenannte Siedlungsarchäologische Methode. ... (wiki) / INHALT / Kapitel: Einleitung; Steinzeit; Bronzezeit; Eisenzeit; Schluß; Anhang; Verzeichnisse; Zeittafel. - ... Kossinna, der erst um 1887 ein tiefergehendes Interesse an Archäologie und damit den materiellen Hinterlassenschaften vergangener Kulturen entwickelte, verfolgte in seinen diesbezüglichen Forschungen einen ganz eigenständigen methodischen Ansatz. Dieser postulierte, dass die ältesten schriftlichen Nachrichten zur Lokalisierung einer Völkerschaft sie als Träger des aus diesem Gebiet und der entsprechenden Zeit stammenden Fundmaterials definieren. Die materielle Hinterlassenschaft einer so gewonnenen "Kulturprovinz" - in den Worten Hans Jürgen Eggers' einem "geographischen Raum, in dem man in einer bestimmten Zeit immer wieder dieselben Gerätetypen, dieselben Frageformen, und dieselben Siedlungsformen feststellen" könne - galt es nun in ihrer räumlichen Veränderung durch die Zeit zu verfolgen. So weit eine Formentwicklung einer bestimmten Fundgattung in die Vergangenheit zu verfolgen war, so weit war die Vorgeschichte des kulturtragenden Volkes identifizierbar. Unter dem eingängigen Begriff "siedlungsarchäologische Methode" wurde dieser methodische Ansatz bekannt. "Scharf umgrenzte Kulturprovinzen decken sich zu allen Zeiten mit ganz bestimmten Völkern oder Völkerstämmen." Diese Aussage Kossinnas, die sogenannte lex Kossinna, bildet die Grundlage seiner siedlungsarchäologischen Methode. Sie bezog sich nicht wie die moderne Siedlungsarchäologie Jankuhnscher Prägung auf die einzelnen Ansiedlungen oder Siedlungslandschaften, sondern auf die ethnische Interpretation archäologischer Kulturgruppen. Vor allem an der Erschließung der germanischen Vergangenheit interessiert, war Kossinna der Ansicht, dass archäologische Quellen die Siedlungsgebiete der Germanen klarer anzeigten als "...die trüben, zum mindesten stets unbestimmten Nachrichten, die uns die antiken Quellen ... bieten können." Ein weiteres Axiom der lex Kossinna sagte aus, dass - im Gegensatz zur Süd-Nord-Ausbreitung von kulturellen Erscheinungen, die keinen Wechsel der Kulturträgerschaft implizierten - "die von Norden nach Süden gerichteten Verpflanzungen zusammenhängender Culturen oder charakteristischer Theile derselben für Ergebnisse von Völkerbewegungen zu halten sind." Auf diesem Weg glaubte er, die Vorgeschichte der Germanen bis in die Bronzezeit zurückverfolgen und eine direkte Verbindung zu den Urindogermanen herstellen zu können. Deren Ausbreitung, die Ausbreitung der "weißen Rasse", wie sie in ethnischer Definition ihrer Zeit weit verbreitet war und etwa auch von Oscar Montelius vertreten wurde, sah er von Nord- und dem westlichen Mitteleuropa nördlich der Alpen ihren Ausgang nehmen. ? (wiki)