Beschreibung:

XII, 580 / XII, 409 S. Originalleinen.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - sehr guter Zustand - ERSTES BUCH -- DIE GRIECHISCHE POLIS -- ERSTES KAPITEL -- DAS WESEN UND DIE ENTWICKLUNG DER GRIECHISCHEN POLIS -- Ein tiefgreifender innerer Widerspruch, zieht sich durch die griechische Geschichte hindurch. -- Auf der einen Seite sehen wir eine Größe des sittlichen Staatsgedankens, die den griechischen Staat dauernd zu einer unvergeßlichen Erscheinung in der Geschichte menschlicher Kulturentwicklung gemacht hat. Der Staat bezeichnet den Inbegriff der höchsten Güter, die dem Griechen das Leben als lebenswert erscheinen lassen. Zum ersten Male, soweit wir zu erkennen vermögen, in der Geschichte baut sich hier ? in der vollen Bewußtheit selbständigen Lebens ? staatliche Gemeinschaft auf die persönlichen sittlichen Kräfte eines freien Bürgertums auf. In seiner innerlichen Lebendigkeit steht dieser Staat in stärkstem Gegensatz zu der dumpfen, Gehorsam heischenden Herrengewalt des Orients. Wie in der hellenischen Kunst die menschliche Persönlichkeit in der freien Entwicklung und Bewegung ihrer Glieder sich loslöst von dem stofflichen Untergründe der Darstellung, so gelangt sie auch im hellenischen Staate zuerst zu einer lebensvollen Entfaltung ihrer eigentümlichen Kräfte. Und die Freiheit, die im Staate verwirklicht werden soll, ist für das ideale griechische Bewußtsein unauflöslich verbunden mit der Herrschaft des Gesetzes.