Beschreibung:

XX, 116 S., 8°, Marmorierter Pappband d. Zt.

Bemerkung:

Ernst Joseph Gustav de Valenti (1794-1871), aus dem praktischen Arzt wird nach einem Krankenbesuch ein erweckter Christ, der beginnt in Sulza bei Schulpforte "das wahre Volk Gottes" um sich zu sammeln. (vgl. neben der vorliegenden Schrift: "Vorläufiger Bericht von der Geschichte des sogen. mystischen Vereins in Stadt-Sulza", 1822). Als Folge dieser "religiösen Quacksalberei" werden ihm alle Betversammlungen untersagt, u. da sich de Valenti nicht fügt, wird er 14 Tage in Haft genommen. Aber erst, als allen "Valentinianern" auch Gefängnis droht, nimmt die Bewegung ein Ende. Er selbst zieht nach Düsselthal unweit von Düsseldorf, wo er zu der Überzeugung gelangt, dass physische Gesundheit mit der moralischen innig zusammenhängt u. veröffentlicht sein "System der höheren Heilkunde für Aerzte, Prediger, und Erzieher." (2 Teile, 1826/27). Einem Ruf von Christian Friedrich Spittler (1782-1867) folgend, ging de Valenti 1831 zur Deutschen Christenthumsgesellschaft nach Basel. Er veröffentlicht nun u.a. auch in der Volksschrift von Jung-Stilling "Der graue Mann". Nach 1844 überwirft er sich durch seine ungezügelten Polemiken (u.a. gegen Schleiermacher u. Nietzsche) mit den pietistischen Kreisen u. stirbt vereinsamt. - Einband berieben u. bestossen; Kapitale beschabt; Innendeckel u. Vorsatz mit Signatur; die letzten Seiten "Fliegender Brief" XVII-XX sind am Ende eingebunden; tlw. leicht fleckig u. mit einigen angeknickten Ecken, sonst ein gutes Expl.