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Beschreibung:
20 S.; Illustr.; 23 cm; geheftet.
Bemerkung:
Gutes Ex.; Einband gering lichtrandig. - Nachwort von Helmut Friedel. - ... Drei figurative Elemente, Luftschiff, Schiff und Architektur, aus dünnem Aluminiumblech gebaut, sind als große Z-Form im Raum angeordnet, Schiff und Luftschiff parallel zueinander, dazwischen beide Fahrzeuge verbindend die Architektur. Alle bildhaften Elemente der Skulptur stehen schräg zur Ebene des Fußbodens, das heißt, sie sind aus dem Lot gekippt, erscheinen wackelig und labil. Zugleich wird dadurch aber auch die Ebene des Fußbodens ihrer realen Dimension als Fundament und wirklicher Grund entkleidet und zur Schnittfläche, die die gebauten Figuren teilt. Eine verbindliche Ebene, der alle drei Teile logisch zugeordnet werden könnten, wird nicht angedeutet, so daß sie wie im imaginären Raum schwebend erscheinen. Nichts deutet hier die Katastrophe der Expedition des Nobile an, wie sie im vorangestellten Text beschrieben ist. Das rettende Schiff wie der gestrandete Zeppelin befinden sich in vergleichbarer Lage. Es sind hier pathetische Technikdenkmale spielerisch und mit scheinbar naiver Hilflosigkeit vorgestellt, blechern, leicht zerstörbar, überdimensionierte Bastelarbeiten wie aus einem Ausschneidebogen. Merkwürdig selbstverständlich erscheint zuerst der Wasserstrahl als spielerisches Element, eher wie eine gekonnte Einlage. Erst allmählich wird dem Betrachter klar, daß die Konstanz mit der der Wasserstrahl den Propeller des Luftschiffs antreibt, und daß das Verschwinden und Wiederhervortreten des Wassers nicht einfach zufällig geschehen kann, sondern daß dafür ein komplizierter technischer Mechanismus von Pumpen und Leitungen benötigt wird. Die nicht funktionablen Fossile einer Technikwunderwelt werden durch die nicht sichtbare, aber perfekt funktionierende Technik, die nichts weiter hervorbringt als einen ganz einfachen Wasserstrahl, ironisiert. Das laute, trommelnde Plätschern des Wassers verstärkt noch das Unsolide des Materials Blech. Dieses allenthalben in der Technik verwendete Material ruft durch den matten, dünnen Silberton seiner Farbe Kälte hervor. Durch das Wasserspiel wird die Katastrophe zu einer Groteske, in der die technischen Zitate vergleichbar den Figuren der antiken Mythologie Neptun und Tritonen auftreten. "Fontaneila" bedeutet Brünnlein und die italienische Wortwahl weist auf die Herkunft einiger Ideen, die für diese Arbeit bedeutend sind. Albert Hien hat während eines einjährigen Romaufenthaltes 1982/83 zahlreiche Anwendungen von Wasserspielen in den Brunnenanlagen Roms kennengelernt ? (H. F.) // Albert Hien (* 29. April 1956 in München) ist ein deutscher Künstler. Albert Hien erhielt 1982 ein DAAD-Stipendium, 1988 das der Villa Massimo. Hien war Teilnehmer der Documenta 7 und Documenta 8. 1984 erhielt er den Förderpreis für Bildende Kunst der Landeshauptstadt München. 1985 bestritt er den deutschen Beitrag bei der Biennale von São Paulo. Der Erich-Schulze-Brunnen (1990) im Münchner Stadtteil Haidhausen, errichtet zu Ehren des langjährigen GEMA-Generaldirektors Erich Schulze, ist ein Werk Hiens. Von 1997 bis 2001 hatte er eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, anschließend übernahm er eine Professur an der Kunstakademie München. ? (wiki) ISBN 3886450449