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Beschreibung:
70 S.; Illustrationen; 28,5 cm; farb. illustr. Orig.-Pappband.
Bemerkung:
Gutes Ex. - Vorwort Hermann Pollig u. Susanne Schlichtenmayer. - Die Entscheidung, Zementskulpturen der nigerianischen Bildhauer Aniedi Okon Akpan und Sunday Jack Akpan zu einer Ausstellung nach Deutschland zu holen, wurde spontan getroffen. Ausschlaggebend war die Ausdruckskraft eines frappierenden westafrikanischen Realismus, die Faszination einer uns fremden Welt aus Menschen, Tieren und Fabelwesen in einer Formensprache, die nur auf den ersten Blick naiv erscheint. Die Direktheit dieser bemalten, lebens- und überlebensgroßen Skulpturen - als Grabmal, Denkmal, Werbe- oder Repräsentationsobjekt - birgt mehr, als sich dem europäischen Betrachter enthüllt. Mißverstehen ist immer Bestandteil interkultureller Begegnungen, auch dann, wenn fremde künstlerische Äußerungen große Faszination ausstrahlen; selbst fundierte Informationen über kulturhistorische Hintergründe und gesellschaftliche Strukturen lassen eine kulturelle Vielschichtigkeit erahnen, die uns jedoch in ihrer spirituellen und emotionalen Tiefe, ihrer kultischen und mythischen Dimension verschlossen bleibt. ... (Vorwort) // ... Beide (Künstler) verstehen sich in erster Linie als Unternehmer, die die Konstruktion einer Skulptur gleichsam als Bauauftrag verstehen. Als Künstler im europäischen Sinne sehen sie sich keinesfalls. Grabdenkmäler.die in ihrem Figurenreichtum jenen der Akan gleichkämen, sind mir aus dem Cross-River-Staat nicht bekannt. Im Gebiet von Uyo handelt es sich oft um eine Art Schaukasten aus Zementplatten in relativ bescheidenen Abmessungen, in dem die Skulptur des Verstorbenen aufgestellt ist. Die Innenwände sind bemalt, die Aufschrift ist, wie bei den Akan, meist über der Öffnung angebracht. Daneben gibt es aber auch freistehende Figurengruppen oder Tafeln mit Figuren, Büsten oder Medaillons im Halbrelief, gewissermaßen für jeden Geldbeutel das Passende. Die Bildhauer schaffen eine große Vielfalt an unterschiedlichen Figuren, einmal natürlich die in würdevoller Haltung und im Sonntagsstaat thronenden Abbilder verstorbener Honoratioren oder ihrer Gattinnen, dann aber auch Prediger, Nonnen, Mütter mit Kindern, Engel, Soldaten im Angriff oder als Wachhabende, überlebensgroße Polizisten, Ringer, Fußballer, Adler, Schnecken, Antilopen, Putten, Leoparden, Löwen - ein wahres Panoptikum, dessen Figuren uns teilweise schon in den Asafo-Denkmälern oder in den Grabmonumenten der Akan begegnet sind und die meist eine symbolische Bedeutung haben. ? (S. 18)