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82 S.; Illustr. (s/w); 22 cm; kart.
Bemerkung:
Gutes Ex. - Aus der Afrika-Sammlung von Dr. H. J. Koloß / Völkerkunde-Museum Berlin. - ... Dieser Feldbericht erfolgt im vollen Einverständnis mit allen beteiligten Personen und auch des allem Brauchtum der Dan übergeordneten Gor-Bundes. Mit der Institution des Poro, der bei anderen Völkern Liberias das soziale Leben beherrscht, hat das Beschneidungslager der Dan nichts gemein. Die Dan kennen den Poro nicht. Es ist vielen Dan heute bewusst, dass ihr kulturelles Brauchtum rasch dahinschwindet. Schon werden die meisten Knaben in Hospitälern beschnitten, und die Maskengestalten verlieren ihren Einfluss. Selbst einer der höchsten Würdenträger des Gor-Bundes hat im vergangenen Jahr seine heilige, über Generationen vererbte Maske abgelegt und ist zum Christentum übergetreten. Die führenden Dan erkennen jetzt, dass es wichtig ist, ihre traditionelle Lebensweise für künftige Generationen wenigstens in Schrift und Bild zu erhalten. Die folgende Beschreibung ist aus-schliesslich als Dokument für künftige Dan-Generationen und für die völker-kundliche Fachwelt bestimmt. Auch Auszüge oder Reproduktionen können nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Autors gestattet werden. Ich konnte 1976 wohl als erster NichtAfrikaner ein Initiationslager der Knaben bei den Dan vom ersten bis zum letzten Tag mitmachen. Es war mir so-gar erlaubt worden, alle Vorgänge, selbst die Beschneidung, zu filmen. ? (Vorwort) // ? Wir traten durch den Vorhang und befanden uns auf einer von allem Unterholz säuberlich frei geschlagenen runden Lichtung von etwa fünfunddreissig Metern Durchmesser (s. S. 16). Einige kleine und mittelgrosse Bäume, zum Teil Kolanuss-Bäume, waren stehen geblieben. Durch ihre Kronen flimmerte das Sonnenlicht. Etwas abseits vom Mittelpunkt, nach Osten zu, stand eine Gruppe von Männern, darunter der Beschneider Si, und die zwölf zu beschneidenden Knaben. Es war jetzt 7.30 Uhr, also noch nicht volles Tageslicht. Später sagte man mir, dass man eigentlich beim ersten Licht beschneidet. Ich war kaum im Lager eingetroffen, da begann schon die Beschneidung. Zuerst wurde der älteste Sohn von Wo-woa Tarne, dem Veranstalter des Lagers, beschnitten. Es wird stets derjenige Knabe als erster beschnitten, der eines Tages im Dorf den Beschneider darum gebeten hatte, und der somit der eigentliche Initiator für die Abhaltung des Lagers ist. Seinen Wunsch hatte er dadurch ausgedrückt, dass er öffentlich seine Hose auszog und dem Beschneider damit einen Patsch versetzte. Der Erstbeschnittene hat im Lager den Titel yediye. Er hat dort eine Son-derstellung, wie wir sehen werden (S.10). Unser yediye trug sonst, ein wenig Dan-artig ausgesprochen, den deutschen Namen Eberhard nach meinem ältesten Sohn (Eberhard Fischer). Die Beschneidungen vollzogen sich nun rasch, jeweils in etwa vier Minuten, immer in der gleichen Weise: Der Knabe steht vor dem auf einem Stück Holz sitzenden Beschneider. Er wird von hinten von mindestens drei Männern festgehalten. Der Haupthelfer in der Mitte umgreift mit der rechten Hand den Kopf des Knaben. ? (Seite 8)