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Ca. 60 S.; Illustr. (s/w); Kt.; 19 cm; kart.
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Gutes Ex.; gering berieben. - Vorwort: Günter Gall. - Die plastisch-figürliche Kunst Afrikas ist nicht auf dem ganzen Kontinent verbreitet. Bekannt und berühmt für ihre Plastik sind die Gebiete des Westsudan, der west- und ostatlantischen Küstenländer, Kameruns, des Kongo, am Sambesi und Rovuma. Nach Norden und Süden zu sowie im Osten nimmt die Plastik an Häufigkeit merklich ab. Da Kunst immer in engem Zusammenhang mit anderen Bereichen der Kultur steht, sind einige Faktoren für die Herausbildung von figürlicher Kunst von negativem, andere hingegen von positivem Einfluß. Ein entscheidender Aspekt ist die Religion. So hat der Islam mit seinen Verboten der bildlichen Darstellungen viel zur Vernichtung des plastisch-figürlichen Kunstgewerbes in Afrika beigetragen. In den islamisierten Gegenden dominieren geometrische Ornamente in der Kunst und kommen für diese Untersuchung daher nicht in Frage. Unter dem Einfluß des Ahnenkultes entstanden wunderbare Schnitzwerke, berühmt sind die westafrikanischen Ahnenfiguren. Auch das Geheimbundwesen mit seinen sakralen Zeremonien zum Wohl des Stammes, zur Vertreibung des Bösen und Schädlichen, mit den Tänzen um Fruchtbarkeit und Gedeihen, trägt zur Blüte der plastischfigürlichen Kunst bei, vor allem auf dem Gebiet der Maskenschnitzkunst. Neben der Religion und ihren verschiedenen Aspekten sind für die Plastik auch soziale und politische Organisation sowie Wirtschaftsformen von Bedeutung. Seßhaftigkeit und Bauerntum sind günstige Bedingungen für eine Enwicklung plastischer Kunst. Kommen dazu noch Ständegliederung sowie ein ausgeprägtes Königtum, wie das in allen erwähnten plastikreichen Gebieten der Fall ist, so kann von optimalen Bedingungen gesprochen werden. Der Viehzüchternomade mit seiner steten Sorge um seine Herde und die Weidegründe, mit seiner Verachtung für körperliche Arbeit, hat keine Muße für langwierige Schnitzarbeiten oder Bronzegüsse. ? (S. 5)