Beschreibung:

98 S., 14 Tab., 3 Abb., 59 S. Tab.-Anhang. Originalbroschur.

Bemerkung:

Wegen kleiner, unbedeutender Spuren am Einband als Mängelexemplar gekennzeichnet, Textteil absolut sauber und vollständig; keinerlei Einträge oder sonstige Beeinträchtigungen; Fachbuchquittung immer beiliegend. - Inhalt: Aus der Problemstellung und dem Forschungskonzept: Die wirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland induziert ständig steigende Anforderungen auch an den Güterverkehr auf der Straße. Diese sich in der Zukunft weiter verstärkende Nachfrage wird nur dann befriedigt werden können, wenn es gelingt, den quantitativen und qualitativen Standard der Verkehrswege kontinuierlich zu verbessern. Die planerischen, legislativen und administrativen Aktivitäten der letzten Jahre unterstreichen die Wichtigkeit dieses Anspruchs. -- Die Perspektiven für den Bundesfernstraßenbau werden mit dem am 28. April 1971 verabschiedeten "Gesetz über den Ausbau der Bundesfernstraßen 1971-1985" dargelegt. Daneben treten die Ausbaunotwendigkeiten der Bundesländer und der Kommunen, die allerdings nur zum Teil in Generalverkehrsplänen aufgezeigt sind. -- Die weitgehend unzureichende Datenbasis für den Güternahverkehr auf der Straße hat häufig dazu geführt, daß seine Bedeutung und sein Gewicht in den Planungsvorstellungen nicht entsprechend berücksichtigt werden konnte1. Dabei übertrifft in der Bundesrepublik bei nahezu gleicher tonnen-kilometrischer Leistung das Transportaufkommen des Güternahverkehrs das des Fernverkehrs um mehr als das Zehnfache. Dieser Vergleich zeigt augenfällig die ökonomische Relevanz dieser Verkehrsart. -- Nachdem jetzt für das vergangene Jahrzehnt neben den Ergebnissen der Statistik "Güternahverkehr mit Kraftfahrzeugen 1965" auch erste Daten der gleichen Erhebung des Jahres 1970 vorliegen, hat sich die statistische Grundlage soweit verbreitert, daß versucht werden kann, die Rolle des Güternahverkehrs als Anbieter von Verkehrsleistungen statistisch gesicherter als bisher darzustellen. Damit erhebt sich auch die Frage nach dem Umfang der Straßenbelastung, die von den im Nahverkehr fahrenden Lastkraftfahrzeugen hervorgerufen wird. Im besonderen ist diese Fragestellung für die Ballungsräume der Bundesrepublik von Bedeutung, da in den Agglomerationszentren Güterverkehrsleistungen im Nahbereich auf Straßen erbracht werden müssen, die vor allem durch den individuellen Personenverkehr schon stark belastet sind. -- Die Frage nach der Straßenbelastung wird in der Straßenplanung überwiegend mit einem Lösungsansatz beantwortet, der auf systematischen, sich in bestimmten Zeitabständen wiederholenden Verkehrszählungen in Form von Querschnittsanalysen und Stromzählungen an vorgegebenen Tagen ausgewählter Monate aufbaut. Aus den gewonnenen Zählresultaten werden u. a. der durchschnittliche tägliche Verkehr (DTV) und die maßgebliche stündliche Verkehrsmenge (MSV) errechnet. Mit diesen streckenspezifischen Kennziffern läßt sich die Belastung relevanter Straßenabschnitte kennzeichnen. -- Sieht man von der Schwierigkeit ab, daß eigenständige Stromzählungen des Güternahverkehrs weder für den Gesamtraum der Bundesrepublik noch für Teilregionen vorliegen - weitgehend eine Folge des damit verbundenen unvertretbar hohen Aufwandes -, so bleibt zu prüfen, ob der dargestellte methodische Weg die hier aufgeworfene Frage nach der Straßenbelastung durch eine spezifische Verkehrsart problemadäquat beantworten könnte. -- Lösungsansätze zur Messung der Straßenbelastung, die sich an den Besonderheiten einzelner Regionen orientieren und sich daher in der Regel auch auf Stichprobenerhebungen stützen können, liefern zwar detaillierte Angaben im Hinblick auf partielle, lokalspezifische Ausbaunotwendigkeiten, sie gestatten aber kaum einen interregionalen und intertemporären Vergleich in einheitlicher, aus den Daten der amtlichen Statistik herleitbaren Form. -- Der Themenstellung dieser Untersuchung wird nur ein gesamtwirtschaftlicher Lösungsansatz gerecht, der es ermöglicht, vorhandene übergreifende Strukturen hinreichend deutlich werden zu lassen und so das Verhältnis von Güternahverkehr und Straßenraum zu bestimmen. In dem für diese Arbeit entwickelten Modell wird - ausgehend von der Motorisierungsdichte - als Maß für die Straßenbelastung die Relation von "Verkehrsmenge" und "Straßenraum" definiert. Die "Verkehrsmenge" errechnet sich dabei aus der mit ihrer durchschnittlichen Jahresfahrleistung gewichteten - in Äquivalenzeinheiten transformierten - Anzahl der Kraftfahrzeuge. Der "Straßenraum" ergibt sich als Produkt aus der Länge der einbezogenen Strecken und der ihnen zugeordneten durchschnittlichen Fahrbahnbreiten. -- Bei dem hier skizzierten Belastungsmodell genügt es jedoch nicht, für die Gegenüberstellung mit dem Straßennetz lediglich die Anzahl der Lastkraftfahrzeuge, der Zugmaschinen und Anhänger im Güter-nahverkehr sowie deren Fahrleistungen zu ermitteln. Speziell im Hinblick auf die angestrebte Prognose der Straßenbelastung ist es erforderlich, auch die Ladekapazität der Lastfahrzeuge, das Transportaufkommen und die Transportleistung im Güternahverkehr analytisch aufzubereiten. -- Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit einer äußerst umfassenden Bestandsaufnahme aller relevanten Bestands- und Leistungsdaten des Güternahverkehrs. Das für eine derartige Untersuchung notwendige Datenmaterial kann von der amtlichen und verbandseigenen Statistik nur äußerst lückenhaft bereitgestellt werden und war daher in eigener sekundärstatistischer Arbeit zu erstellen. Insoweit wird durch die hier vorgelegte Untersuchung über das eigentliche Ziel der Arbeit hinaus auch ein Beitrag zur statistischen Darstellung und Analyse des Güternahverkehrs in seinen vielfältigen Komponenten erbracht. -- Eine Darstellung der Straßenbelastung durch den Güternahverkehr bleibt jedoch unbefriedigend, solange nicht auch seine Position gegenüber den anderen, mit ihm um den Straßenraum konkurrierenden Verkehrsarten herausgearbeitet und transparent gemacht wird. Unter diesem Aspekt werden in einem weiteren Arbeitsschritt der Pkw-, Omnibus- und Güterfernverkehr in ein Gesamtkonzept der Straßenbelastung einbezogen. -- Grundsätzliche Überlegungen erfordert die Frage, ob in der Verknüpfung mit dem Güternahverkehr für ein Belastungsmodell das in der amtlichen Straßenstatistik ausgewiesene Gesamtstraßennetz als sinnvolle Bezugsgröße angesehen werden kann oder ob eine andere Abgrenzung des Begriffs dem Untersuchungsziel besser gerecht wird. -- Sämtliche analytischen und prognostischen Aussagen bedürfen einer eindeutigen räumlichen Untergliederung. Um zu einer befriedigenden Darstellung der Straßenbelastung in den Ballungsgebieten zu kommen, waren sämtliche Daten sowohl für den Gesamtraum der Bundesrepublik als auch für die ausgewählten Teilregionen so herauszuarbeiten, daß die gewonnenen Ergebnisse miteinander methodisch kompatibel sind und somit in einer zusammenfassenden Betrachtung einander gegenübergestellt werden können. ISBN 9783428028474