Beschreibung:

237 und 184 S. Privatbindung zweier Bände zus. unter Nutzung der Originaleinbände.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Einband sehr gut, papierbedingt gebräunt, Widmungsseite Bd. 4 mit Tesaband repariert, Vorsatz Bd. 6 beschriftet. - Aus dem Vorwort des 4. Bandes: Vorliegender vierter Band ?Studien zur Entwicklungsgeschichte der Tragödie? ist das Ergebnis eines inneren Zwanges aus dem Stoff heraus. Dem Verfasser, der mit den ersten Bänden über die Tragödien Corneilles und Racines Ziele verfolgte, die sich auf die Kunst des 17. Jahrhunderts richteten und mit Rubens, als dem Meister künstlerischer Komposition, ihren Abschluß finden sollten, ist es wie allen gegangen, die sich mit der Kunst beschäftigen: sie können sich dem Stoff nicht entziehen. Der aber hat seinen eigenen Willen. Sein Geist führt sie seine Straße, sie mögen wollen oder nicht. So ist es gekommen, daß die Arbeit über Racine fast naturnotwendig die über Goethe nach sich zog. Sie wurde durch das beiden gemeinsame Seelendrama gefordert. Um nun die Zusammenhänge aller dort berührten Probleme bis auf ihren Ursprung hin zu verfolgen, fehlte noch eine den drei ersten Bänden parallel gerichtete Untersuchung über die griechische Tragödie. Die hier folgenden Arbeiten über das Werk des Sophokles, Euripides und Aischylos nebst der anschliefsenden Betrachtung über die Entwicklung des Seelendramas von Aischylos bis zu Wagner in Form eines Grundrisses ergaben eine eng zusammenhängende Folge, bei der nur noch Seneca mit seiner römischen Tragödie fehlt. Die jetzt vorliegende Folge unserer Untersuchungen über die Tragödie soll bei ihrer Betonung des Technischen die Grundlage zu einer neuen Technik des Dramas bilden, ebenso aber auch für eine Entwicklungsgeschichte der Tragödie. Unter diesem Gesichtspunkt sind sie, bei aller Geschlossenheit in sich, doch nur als ?Studien? gedacht. - Aus dem Vorwort zum 6. Band: Mit Aischylos ersteigen wir den Gipfel des griechischen Parnass. Im Werke dieses Dichters haben wir Wurzel und Krone der gewaltigsten aller Künste. Auch der erhabensten, weil sie, wie keine andere, fähig ist, den Menschen über sich selbst und sein tragisches Dasein zu erheben. Von der Höhe der aischyleischen Tragödie aus lohnt sich ein Überblick über die von hier ausgegangene Entwicklung. Deshalb haben wir nach Besprechung der uns erhaltenen Stücke die Betrachtung über das Gesamtwerk so eingerichtet, dafs diese Entwicklung ihren Problemen nach, wenn auch nur in groben Linien und über Höhen hinweg, bis auf Goethe und Wagner zu erkennen ist. Die Wirkung eines großen Dichters und Künstlers, ja eines großen Menschen überhaupt, bleibt nie auf den engeren oder weiteren Kreis seiner Umgebung beschränkt, sie ist allgemein. Neben Homer haben gerade die griechischen Tragiker alle anderen Künste befruchtet, die deshalb auch hier nicht unberücksichtigt bleiben durften. Zudem sind unsere 'Studien' aus Kunstbetrachtungen hervorgegangen und als Ergänzung der rein philologischen gedacht.