Beschreibung:

Mit gefalt. Tabelle u. 3 gefalt. lithogr. Tafeln. Havre, Imp. Alph. Lemale, [1839]. 4to. (26,7 x 19,9 cm). 16 S. Ohne Einband (ausgebunden).

Bemerkung:

Französische Ausgabe von Laves' 1839 in Hannover erschienener Schrift "Ueber die Anwendung und den Nutzen eines neuen Constructions-Systems", das später als Linsenträger oder auch Pauli-Träger bekannt werden sollte. "Laves war nicht der erste Erfinder des Linsenträgers. Aber vor ihm hatte diese Trägerform eine höchst untergeordnete Rolle gespielt, ja sie war bis 1835 nahezu unbekannt geblieben. Zu einer Zeit, als andere Architekten und Ingenieure herkömmliche Konstruktionen wie Bogen-, Spreng- und Hängewerke verwendeten, vertrat Laves zäh und ausschließlich das Prinzip des linsenförmigen Trägers. Seit 1835 verwirklichte er in wenigen Jahren eine erstaunliche Zahl weiterer Brücken [nach der Stadtgrabenbrücke in Hannover] und Dachwerke in Eisen und Holz, wobei er sein System in vielen Details weiterentwickelte." (Laves und Hannover S. 532) - Laves (1788-1864; klassizistischer Architekt, Vertreter auch der sog. Revolutionsarchitektur, seit 1814 Hofarchitekt u. Stadtplaner in Hannover) hatte diese Übersetzung anfertigen lassen, damit sein Vetter Friedrich Kestner, seit 1838 Generalkonsul in Le Havre, ein französisches Patent erwirken sollte, was aber nicht bewilligt wurde. - Das Mémoire enthält eine Beschreibung des Systems mit Anwendung auf Brücken u. Hallenbauten u. ist vor allem durch die Tafeln von Bedeutung. Die erste zeigt Details zur Konstruktion, die anderen mit Darstellungen sechzehn ausgeführter Bauwerke. * Kat. Laves u. Hannover S. 529ff. - NDB 14, S. 2f. - Werner: Eiserne Brücken S. 264ff. - Dietrich S. 98. - UCBA II, S. 1121 (datiert falsch auf 1828). - Sauberes Exemplar.