Beschreibung:

77 S. Originalbroschur.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Einband leicht verblichen mit kleinen Anmerkungen, vereinzelt Anstreichungen im Text, sonst sehr gut und sauber. In Altdeutscher Schrift. - S. 3: Zu den stauten- und kulturbildenden Völkern der Völkerwanderungszeit gehören die Wandalen, jenes germanische Volk, das von der römisch-klerikalen Geschichtsschreibung am meisten geschmäht und besudelt wurde. Man kann heute, wo man ein wirkliches Bild der ger-manenkundlichen Forschung besitzt, wo der germanische Mensch der Völkerwanderungszeit rehabilitiert ist, wo die Menschen der Sagas vor uns als sittlich- und kulturell hochstehende Persönlichkeiten neuerstanden sind, das alte Charakterbild der Vandalen nicht mehr kritiklos hinnehmen. Es geht hier nicht um einen Verschönerungsversuch, sondern um eine Rehabilitierung im Sinne der geschichtlichen Wahrheit. Diese Rehabilitierung muß im Interesse der deutschen Ehre erfolgen, d. h. der deutsche Forscher von heute ist es sich und seinem Volke schuldig, daß er das verzerrte Bild von den Germanen zerschlägt und die Vorgänge der Völkerwanderungszeit nicht mehr im Sinne einer fremden Geschichtsschreibung sieht. Denn diese fremde Geschichtsschreibung ist tendenziös, sie wurde ja nicht von Germanen geliefert, sondern von Germanenfeinden. Sie ist aber nicht nur politisch tendenziös gefärbt, sondern auch religiös. Gegen diese doppelte Tendenz gilt es den Aufklärungskrieg zu führen. Hier ist es auffallend, daß diese doppelte Tendenz im Grunde genommen eine einzige ist, eine kirchenpolitische. Also nicht objektive Geschichtsschreibung hat uns das Bild der germanischen Stämme überliefert, sondern polemisierende und politisierende Kirchengeschichte. Es ist für einen jeden wahrheitsliebenden Menschen klar, daß ein solches Bild der wissenschaftlichen Kritik nicht standhalten kann. Denn die Geschichte der Völker kann niemals im Lichte der Kirchengeschichte betrachtet werden, diese Zeit der Geschichtsschreibung ist vorüber und wir sagen, Gott sei Dank, daß sie vorüber ist.