Beschreibung:

S. 218-255, 29 Abb., 1 Karte. Sonderdruck, Klebebindung in Kartoneinband.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Dr. Wolfram Kleiss, langjährigem Leiter der Außenstelle Teheran des Deutschen Archäologischen Instituts. - Mit Widmung des Autors an W. Kleiss. - Rücken bestoßen, Randläsuren, etwas lichtrandig, sonst sehr gut und sauber. - Aus dem Text: Im Jahre 1907 bemerkte ein so ausgezeichneter Kenner kleinasiatischer Keramik wie R. Zahn die überraschende Ähnlichkeit einer damals noch wenig bekannten hellenistischen Gattung Anatoliens mit bemalter keltischer Keramik der Spät-latènezeit in Mitteleuropa. Als er diese Feststellung durch Vergleichen von Scherbenproben aus Bogazköy und Gordion mit solchen aus dem Rhein-Main-Gebiet, vom Mont Beuvray und vom Hradischt von Stradonitz noch unterbauen konnte, lag es für ihn verständlicherweise nahe, die, wie er meinte, fast vollständige Identität des keramischen Bildes der weit voneinander entfernten Fundorte mit den Fakten der Keltenzüge über den Balkan und nach Kleinasien in Verbindung zu bringen. Er sprach die anatolischen Belege den kleinasiatischen Galatern zu. Ein solcher weitläufiger Zusammenhang der Tonware als Spiegelbild historischen Geschehens galt Zahn als Beweis dafür, daß die von den Galatern in der hellenistischen Welt erworbene Fertigkeit der Keramikherstellung auf dem Wege eines 'Rückstromes? über das Schwarze Meer und donauaufwärts in die alte Keltenheimat gelangte. So bestechend diese Theorie zunächst erscheinen mochte, stellten sich ihr doch bald große Schwierigkeiten entgegen, die mit zunehmendem Bekanntwerden bemalter Spâtlatèneware in Mitteleuropa wuchsen. Abgesehen davon, daß Verbreitung und chronologische Stellung der 'galatischen? Ware noch zu wenig erforscht waren und balkanische bzw. danubische Zwischenglieder als Zeugen des 'Rückstromes? so gut wie ganz fehlten, beriefen sich zuerst J. Déchelette und später G. Behrens in den Fragen der Herkunft der bemalten Spâtlatèneware ganz entschieden auf einheimische Vorbilder. Sie sahen in der älteren frühlatènezeitlichen Marnekeramik Prototypen für Formen und Bemalung. Außerdem verwiesen sie auf die während der späten Hallstattzeit in Mitteleuropa schon übliche Maltechnik, die u. a. rote Streifenmalerei auf weißem Grund kennt. - Wikipedia: Ferdinand Maier (* 16. August 1925 in Villingen; ? 24. April 2014 in Idstein) war ein deutscher prähistorischer Archäologe.