Beschreibung:

1. Aufl. 120 S.: Ill.; 21 cm Karton

Bemerkung:

Zustand: sehr gut --- Inhalt: Die Biologie-Lehrerin Dr. Karin Magnussen hat mit ihrem Buch "Rassen- und bevölkerungspolitisches Rüstzeug", das während der NS-Zeit drei Auflagen erlebte und sich explizit an Biologielehrer richtete, die Rassenlehre der Nationalsozialisten propagiert. 1909 geboren, wuchs sie in der Hanssestadt Bremen auf, studierte in Göttingen, promovierte und gelangte 1941 schließlich an das renommierte Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik in Berlin-Dahlem, in dessen Gebäude heute das Otto-Suhr-Institut der FU Berlin untergebracht ist. In ihrer wissenschaftlichen Praxis befasste sie sich mit Augen, unter anderem mit verschiedenfarbigen Augen (Heterochromie). Im März 1943 wurde eine Sinti-Familie mit diesem Merkmal in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Dr. Josef Mengele versprach ihr, ihr die Augen der Opfer zukommen zu lassen, wenn sie einmal sterben sollten. Dies geschaf dann bald nachdem Magnussen Menschenversuche an diesen Opfern durch Mengele hatte durchführen lassen. Die Familie starb nahezu gleichzeitig; eine Obduktion ergab, dass die Kinder durch eine Herzinjektion getötet worden waren. Kurze Zeit danach hatte Magnussen die Augen in ihrem Institut auf dem Tisch liegen und fertigte von ihnen histologische Schnitte an. Das Buch schildert diesen Fall ausführlich und dokumentiert eine rassistische Wissenschaft, die den Tod ihrer Opfer einplante. magnussen kam nach 1945 wieder nach Bremen zurück. Sie unterrichtete unbehelligt an einem Bremer Gymnasium - Biologie. Umfangreich mit historischen Aufnahmen schwarzweiß illustriert. Das Titelbild zeigt Augenaufnahmen wie sie heute in der Augenmedizin üblicherweise angefertigt werden, sie stammen von einer Augenklinik in NRW. W1-5 ISBN: 9783898610094