Beschreibung:

515 S. : Ill. 8° (20x13x4,7cm), Hardcover/Pappeinband

Bemerkung:

Zustand: Sehr gut, neuwertig und original eingeschweißt. - Geschrieben 1906-1907. Neuauflage der [autorisierten] Übersetzung aus dem Tschechischen von Emil Saudek [Prag 1908]. Mit Vorwort, Einleitung, Kommentar und Register von Heidi Beutin und Wolfgang Beutin. Der Neusatz folgt weitestgehend Orthographie und Zeichensetzung der Vorlage. Machars Prosabuch "Rom" ist die intensive, teils ironisch eingefärbte, farbenprächtige Schilderung der touristischen Route zweier Rombesucher, eines Böhmen, der in Wien seinen Wohnsitz hat, und einer jungen Russin, die sich augenscheinlich auf der Flucht befindet und in ihrem Begleiter den Verdacht erweckt, sie könne eine Attentäterin sein. Beider Dialoge erzeugen eine hohe Spannung, wozu außerordentlich auch die Vielfalt politischer Bezüge und Aktualitäten der Entstehungszeit des Werks beiträgt: beispielshalber die Frage des Verhältnisses des Königreichs Böhmen zum österreichischen Kaisertum. Neben der Geschichte und Politik mehrerer Länder interessieren den Verfasser des Rombuchs die mehr als zwei Jahrtausende der europäischen Kunst- und Literaturgeschichte von der Antike bis zur Moderne, Städte wie Venedig und vor allem Rom und die Italiener, dazu das römische Umland und seine Natur. (Rara, rariora, rarissima; Band I/Wissenschaftlicher Verlag Bachmann 2010) - Joosef Svatopluk Machar (1864-1942) war in der österreichischen Kaiserzeit einer der Inspiratoren der böhmisch-mährischen literarischen Erneuerungsbewegung, die 1895 mit dem Manifest der Tschechischen Moderne vor das Lesepublikum trat. Sein Prosabuch Rom, das hier in der deutschen Fassung von Emil Saudek (1908) neu gedruckt vorliegt, wurde zur Zeit seiner Erstveröffentlichung als gewichtiger tschechischer Beitrag zur Weltliteratur eingeschätzt. Es ist die intensive, teils ironisch eingefärbte, farbenprächtige Schilderung der touristischen Route zweier Rombesucher, eines Böhmen, der in Wien seinen Wohnsitz hat, und einer jungen Russin, die sich augenscheinlich auf der Flucht befindet und in ihrem Begleiter den Verdacht erweckt, sie könne eine Attentäterin sein. Beider Dialoge erzeugen eine hohe Spannung, wozu außerordentlich auch die Vielfalt politischer Bezüge und Aktualitäten der Entstehungszeit des Werks beiträgt: beispielshalber die Frage des Verhältnisses des Königreichs Böhmen zum österreichischen Kaisertum (damals unter den Weltmächten eine führende, bis 1918). Die Reisenden studieren u. a. das moderne Italien (um 1900), das sich im Risorgimento (1815-1870) erfolgreich von der Vorherrschaft des Habsburgerstaates befreite Vorbild für Böhmen? (In ihrem Kommentar heben Heidi und Wolfgang Beutin hervor: Insofern spiegelt, was Italien ist, wider, was Böhmen werden soll.)Die italienischen Freiheits- und Einheitsbestrebungen hatten im 19. Jahrhundert ihren ernstlichsten Feind in der weltlichen Herrschaft des Papstes für Böhmen war um 1900 immer noch die Beziehung des Landes zur römischen Kirche prekär. Von hier aus kommt in Machars Schilderungen eine merkliche antiklerikale Komponente, die den Einfluß von Autoren wie Shelley, Heinrich Heine und Nietzsche bezeugt. Neben der Geschichte und Politik mehrerer Länder interessieren den Verfasser des Rombuchs die mehr als zwei Jahrtausende der europäischen Kunst- und Literaturgeschichte von der Antike bis zur Moderne, Städte wie Venedig und vor allem Rom und die Italiener, dazu das römische Umland und seine Natur. ISBN: 9783940523051