Beschreibung:

Deren Erkenntnis, Unterschied, Behandlung, Mittel ihnen vorzubeugen, Siew zu öindern und gänzlichg zu heilen, [...] nebst dem diätischen VCerhjalten dabei und einer kleinen Anzeige von Hausmitteln und wirklichen dagegen anzuwendenden guten Arzneien.. [2 nn Bll.] 138 S. [1 nn Bl. Verlagsanzeigen]; VIII, 56 S. Pappband der Zeit (etwas berieben, Innen frisch, erstes Titelblatt mitz altem, dezenten Stempel.

Bemerkung:

Sehr seltene medizinische Hamburger Drucke des Hamburger Aztes, Schriftstellers und Schiller-Freundes Johann Friedrich Ernst Albrecht (* 11. Mai 1752 in Stade; ? 11. März 1814 in Altona/Elbe). Albrecht war der Sohn des Arztes und Hofrates Günther Anton Heinrich Albrecht und dessen Ehefrau Katharina Dorothea Kolbe. Nach dem Schulbesuch in seiner Heimatstadt wechselte Albrecht an die Klosterschule nach Ilfeld. Im Jahr 1769 immatrikulierte er sich an der Universität Erfurt, um Medizin zu studieren, u. a. bei Professor Johann Wilhelm Baumer, bei dem er auch wohnte. Dort lernte er dessen Tochter kennen und verliebte sich in sie.1771 starb Baumer, und nach dem obligaten Trauerjahr heiratete Albrecht die damals 14-jährige Tochter Sophie. Mit ihr hatte er eine Tochter und einen Sohn. 1772 konnte Albrecht sein Studium erfolgreich mit einer Promotion beenden und bekam sofort an derselben Medicinischen Facultät eine Anstellung als Privatdozent. Bis 1776 hielt er Vorlesungen, meistenteils über Geburtshilfe, Geschlechtskrankheiten und Medizingeschichte. Die einzige Veröffentlichung aus Albrechts Dozentenzeit behandelt ?Zootomische und physikalische Entdeckungen von der innern Einrichtung der Bienen besonders der Art ihrer Begattung? (1775). 1776 debütierte Albrecht als Theaterschriftsteller mit dem Stück Der unnatürliche Vater. Im selben Jahr noch gingen er und seine Ehefrau mit Graf Manteuffel nach Reval. Der Graf hatte ihn als Leibarzt auf seinen Gütern in Estland engagiert. Diese Stelle hatte Albrecht bis 1780 inne; nur unterbrochen von mehreren ausgedehnten Reisen durch Estland und Russland. Im Laufe des Jahres 1780 kehrte das Ehepaar Albrecht nach Deutschland zurück und ließ sich in Erfurt nieder. Dort begann sich Albrecht als Schriftsteller zu etablieren; seine Ehefrau schloss sich dem Impresario Pasquale Bondini und dessen Theatertruppe an. Albrecht begleitete ab 1782 seine Frau zu Auftritten nach Leipzig, Dresden, Frankfurt am Main und nach Prag, wo er 1793 Eigentümer einer Buchhandlung wurde. Auf diesen Tourneen freundeten sich die Albrechts in Frankfurt/Main mit Friedrich Schiller an. Diese Freundschaften wurden durch Besuche gefestigt und so kam es, dass Schiller im Hause Albrechts seinen Don Carlos beendete. Während dieser Zeit übersetzte Albrecht das philosophische Werk Jean-Jacques Rousseaus ins Deutsche. Von Anfang an war Albrecht begeistert von den Ideen der französischen Revolution und mit der Zeit wurde er einer der wichtigsten Führer der Demokraten Norddeutschlands, welche die Revolution in Deutschland fortsetzen wollten. In seinen revolutionären Schriften trat Albrecht gegen die Sklaverei ein (Die Befreyung), begeisterte sich für den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (Die Engländer in Amerika) und lobte den Kampf der Holsteiner gegen die Schweden (Altona vor hundert Jahren). Wegen der Zensur veröffentlichte Albrecht fast alle seine Romane als Schlüsselromane. Da diese aber meistens dann doch durchschaut wurden, veröffentlichte er diese oft zusätzlich noch anonym und mit fingierten Druckorten. Aus der Vielzahl seines literarischen Werks ist vielleicht Lauretta Pisana hervorzuheben; es gilt als einer der ersten erotischen Romane im modernen Deutschland. 1795 ließ sich Albrecht mit seiner Ehefrau in der Nähe von Hamburg nieder, doch zogen sie kurze Zeit darauf gemeinsam nach Altona, da dort im Königreich Dänemark die politischen Verhältnisse wesentlich liberaler waren. Am 1. September 1796 gründete Albrecht das Nationaltheater von Altona und begann im selben Jahr noch mit der Veröffentlichung seiner politischen Zeitschrift Der Totenrichter. In Altona wurde er Mitglied der Freimaurerloge Carl zum Felsen. 1798 ließ sich das Ehepaar Albrecht einvernehmlich scheiden. Als Sophies zweiter Ehemann, ein Kollege vom Theater, kurze Zeit später starb, heiratete Albrecht seine geschiedene Ehefrau ein zweites Mal. Ab ungefähr 1804 wandte sich Albrecht wieder der ärztlichen Arbeit zu und praktizierte in Hamburg. Neben seiner Praxis hatte er großen Erfolg mit seinen Schriften zur Sexualhygiene. 1813 gab er seine Praxis als Arzt auf und nahm eine Stelle als Oberarzt in einem Militärhospital an. Während einer Typhus-Epidemie infizierte er sich bei einem Patienten und starb im Alter von 62 Jahren am 19. März 1814 in Altona.