Sachgebiete

Beschreibung:

VII, 100 S. ; 8. Broschiert.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Schutzumschlag Abdrücke, ansonsten tadelloser Zustand - Inhalt: Das Problem -- Der Kreon der 'Antigone? -- 'König Ödipus? -- 'Aias? -- Die Tragödien des Übergangs und der Spätzeit -- Der Herakles der 'Trachinierinnen -- 'Elektra? -- 'Philoktet? -- Ödipus auf Kolonos -- Am Beginn der neuen Sophoklesbetrachtung steht die Erkenntnis, daß Mittel und Betrachtungsweisen einer modernen Psychologie an der Deutung der sophokleischen Tragödie versagen. Diese Einsicht gab der Forschung neuen Anstoß in zwei verschiedenen Richtungen. Man wandte das Interesse von dem psychischen Geschehen ab und spürte der dramatischen Technik nach. Mit der wohlabgewogenen Folge, Kontrastierung und Steigerung dramatischer Wirkungen schien das dem sophokleischen Schaffen eigentümliche künstlerische Prinzip aufgedeckt. Doch vor einem tiefer gegründeten Bewußtsein von der sittlichen Grundhaltung aller griechischen Dichtung mußte sich die zu ihrer Zeit fruchtbare Fragestellung als unzureichend erweisen. So verließ man die Sphäre des nur sinnlich Wahrnehmbaren und mühte sich um die Bestimmung des Gehaltes. Eigentlicher Mittelpunkt dieses Bemühens wurde in steigendem Maße die Wesensdeutung des Tragischen. In der historischen Entwicklung der griechischen Tragödie erhielt auch Sophokles seinen besonderen Platz angewiesen. Beide Betrachtungsweisen, die ästhetische wie geistesgeschichtliche, stehen einander gegenüber und geben Zeugnis von der Größe der sophokleischen Kunst. Zwischen ihnen aber klafft eine Lückes). -- Wir sehen ein Bühnenbild von hinreißender Wirkung, und im Bann des dramatischen Geschehens sind wir versucht, das einzelne mit den uns geläufigen modernen Maßstäben zu messen, obwohl wir dahinter ein Allgemeineres spüren oder wissen.