Beschreibung:

31 A 4-Blätter mit s/w Illustr. sowie einigen mont. Farb-Illustrationen; 30 cm; geheftet.

Bemerkung:

Gutes Ex. - A 4-Seiten zusammengeheftet; mit Farbkopien in recht guter Qualität. - ( Vermutlich UNIKAT ) / mit handschriftlichen Eintragungen. - Aus der Afrika-Bibliothek von Dr. H. J. Koloß / Völkerkunde-Museum Berlin. - Der Begriff Yombe bezeichnet mehrere ethnische Gruppen der Bantu am unteren Kongo und in Sambia. Ihre Zahl wird auf etwa 300.000 bis 1.000.000 geschätzt. Sie sprechen Kiyombe (ISO 639-3) und sind als gute Holzhandwerker und Künstler bekannt. Die Mayombe oder Bayombe leben überwiegend nördlich, teils auch südlich der Kongomündung in der gleichnamigen Region. Sie haben matrilineare Deszendenzregeln. Bayombe heißen auch die Angehörigen einer kleinen ethnischen Untergruppe der Tumbuka in der Nordprovinz von Sambia. Die Ethnie zählt 1.720 Menschen und lebt auf dem Hochplateau. Ihr Dialekt wird Chi Yombe genannt und steht den Sprachen in der Ostprovinz näher. Die Sprachen der Senga, Tumbuka, Fungwe und Yombe unterscheiden sich nur in Nuancen. Das alljährliche Fest ist Vinkhakanimba, das wie in allen sambischen Ethnien vom Häuptling geleitet wird. ? (wiki) // MUTTERFIGUR DER YOMBE ("Phemba") Die Statuette dürfte um 1880 entstanden sein. Sie stammt aus dem Altarschrein einer Häuptlingsfamilie im Mündungsgebiet des Kongo, der Ende der 70er Jahre aufgelöst wurde. Insgesamt waren es sechs Figuren. Die auf einem verzierten Sockel sitzende "Phemba" stand im Zentrum, die anderen, wahrscheinlich "Zauberfiguren", in oder neben kleinen Körbchen. Eine dreieckige haubenartige Kopfbedeckung war bei den nördlichen YOMBE üblich. Ihre Höhe bezeichnete den Rang der Frau. Daß meine Statuette nicht von irgendeinem Schnitzer, sondern von einem' "Hofkünstler" hergestellt wurde, machen die sehr differenzierte Ausarbeitung des Gesichtes von Mutter und Kind und die auffallend hohe Haube deutlich. Ein Vergleich der Figur z.B. mit der berühmten Gruppe von Phemba-Figuren im Zentralafrikanischen Museum in TERVUREN belegt die Qualität meiner Statuette. Die Gesichtsbildung der Mutter ist insgesamt "naturalistischer" als bei den Phemba-Figuren des inneren Stammesgebietes der YOMBE. Entsprechendes gilt für Gesicht und Körper des Kindes. Das läßt darauf schließen, daß die Statuette in Küstennähe, d.h. im Einflußbereich der stärker "naturalistisch" arbeitenden VILI oder WOYE entstanden ist, möglicherweise in der CABINDA-Region. Auffallend an meiner "Phemba" sind die harmonische Rhythmisierung des Figurenumrisses, das Ineinanderübergehen aller Formen und der Nofretete-artige Kopf mit seiner hohen Haube, gut erkennbar sowohl bei der Frontal- wie der Seitenansicht (siehe Foto I, II und III sowie die Detailaufnahmen). Die Phemba-Figuren der weiter im Landesinneren lebenden YOMBE-Gruppen tendieren demgegenüber zu einer gewissen Addition von Einzelformen. Die Schneidezähne der Frau sind dem damaligen Schönheitskanon entsprechend spitz gefeilt. In den Ohren befanden sich einmal kleine Metallohrringe. Sie sind verloren gegangen (deutlich zu erkennen auf Foto VII). ? (S. 1)