Beschreibung:

62 S. Privatbindung, Halbleinen.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Insgesamt sehr gut und sauber. - Inhalt: 1. Methodologisches zur Einleitung -- 2. Heraklit -- 3. Parmenides -- 3. Die Fortwicklung der eleatischen Philosophie bei Demokrit - Die Anfänge hellenischer Philosophie sind uns in einem so trümmerhaften Zustande überliefert, und was uns davon bewahrt worden ist, bewegt sich in einer der Eindeutigkeit so ermangelnden Sprache, daß man sich billig nicht verwundern sollte, wenn sowohl autochthone Doxographie als auch moderne Geschichtsschreibung überall die abweichendsten Darstellungen aufweisen. Wenn jedoch bei Darlegung gerade der wichtigsten Lehrmeinungen die widersprechendsten Ansichten gegen einander auftreten, so stutzt doch der begreifende Verstand und ist ganz ratlos; denn man will durchaus wissen, und zum Wissen gehört doch zuvörderst durchgängige Übereinstimmung, wenigstens aber eine Annäherung dazu. Herrscht nun Willkür hier, und muß es dabei sein Bewenden haben? oder ist eine wirkliche Geschichte doch möglich, und wenn dies, so auf welche Weise? Solche Fragen muß sich wohl der vorlegen, der es unternimmt, dieses Kapitel der Geschichte der Philosophie von neuem zu beleuchten, und wenigstens dem Entwürfe nach einige Sicherheit anstrebt. So ergibt sich ganz aus der Natur der Sache heraus die Forderung, sich Klarheit darüber zu verschaffen, was eigentlich Natur und Bedingungen einer Geschichte der Philosophie sind, und wie diese möglich sei. Es liegt nun im Begriffe eines geschichtlichen Problems überhaupt, welches es auch sei, daß die Geschichte die Sache als Ausgangspunkt voraussetzt, die Sache aber erst durch ihre Geschichte dem Verständnis erschlossen wird. Auf diese eigentümliche Schwierigkeit, die es scheinbar allem Forschen verwehrt, irgendwo festen Fuß zu fassen, stoßen wir auch bei der Besinnung auf das philosophiegeschichtliche Problem.