Beschreibung:

278 S. Originalbroschur.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Minimal berieben, insgesamt sehr guter Zustand. - Noch immer gilt das Bühnenwerk von Pedro Calderón de la Barea weitgehend als exemplarische Kunst der Gegenreformation. Die vorliegende Studie zeichnet einen der bisherigen Forschung >fremden< Calderón, der die politische, soziale und ideologische Ordnung seiner Zeit als gleichermaßen kontingent wie brüchig sichtbar macht. Anhand der Figur des Königs werden sieben weltliche Comedias im Spannungsfeld der spanischen Geschichte und ihrer widerstreitenden Staatrechtstraditionen untersucht. Diese Stücke thematisieren Performativität und Gründungsgewalt als die zwei wesentlichen Momente königlicher Machterhaltung und -entfaltung, wodurch das grundsätzliche Legitimationsdefizit des absoluten Fürsten aufscheint. Hierbei greift der Dramatiker nicht nur auf die heterogenen Staatstheorien der frühen Neuzeit, sondern auch auf eine >Urszene< der spanischen Geschichte zurück: nämlich die Instauration der Habsburgermonarchie durch die performative Machtergreifung Karls v. im Jahre 1516. Die historisch-allegorischen Lektüren zeigen einen Calderön jenseits gegenreformatorischer Glaubensgewißheit und monarchischer Selbstrepräsentation. Sein dialogisches Theater erweist sich als eine Taktik der Verhandlung mit der Strategie der Herrschaft. ISBN 9783825316648