Beschreibung:

88 Seiten. Broschiert.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - leicht bestoßen und berieben, sonst tadelloser Zustand - Theognis. -- Die Bemühungen um Theognis in den letzten 100 Jahren ziehen den überlieferten Tatbestand, wonach es sich bei seinem Doppelbuch in elegischem Maße um die literarische Veröffentlichung dieses Megarers um 540 v, Chr. handelt, gar nicht mehr in Betracht*. Eine Ausnahme bildet ein Schüler Jebbs, der Herausgeber der Classical Review, E. Harrison, Studies in Theognis, Cambridge Press 1902. Fäden von Zusammenhängen zu zeigen, sind P. Friedländer und F. Jacoby bestrebt. Unitarisch haben sich auch geäußert Leutsch, T. W. Allen. Aber nach der letzten größeren Arbeit, der von Joseph Kroll , die nach meiner Kenntnis die Ansicht von vielen ausspricht, ist das »Corpus Theognideum« ein Rohmaterial von lauter einzelnen Sprüchen und Liedern, die teils für eine Kurzstrecke in »Ketten«, »Nestern« stehen, teils gar durch Zufall zueinander geraten sind; zuletzt war angeblich ein ziemlich untergeordneter Bearbeiter am Werk. Auch hier herrscht die Vorstellung, die ich kürzlich bei anderer Gelegenheit 4 mir zu kennzeichnen erlaubte, daß die Literatur im Altertum von Zeit zu Zeit von Mund zu Mund oder auf kleinen Zetteln oder Flugschriften vor sich ging, die dann bedauerlicherweise ein minderwertiger Redaktor in einer Verfallszeit sammelt und ordnet. Die Chorizonten beherrschen das Feld. Es gilt weithin als forscher, wenn man es besser weiß als die Überlieferung, und wenn man als kritischer Kopf durch die Überlieferung zum Ursprünglichen durchstößt. Man läuft Gefahr, als vorwissenschaftlicher Harmonist bemitleidet zu werden, wenn man nicht alle Ergebnisse »kritischer« »Analyse«, die in den Handbüchern stehen, schluckt.