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Beschreibung:
160 S., mit Illus. im Text u. auf Taf., Kl.-8°, Priv. Halbleinen d. Zt. mit handschrftl. Rückenschild
Bemerkung:
Der französische Artillerie-Hauptmann Alfred Dreyfus (1859-1935) wurde 1894 durch ein Kriegsgericht wegen angeblichen Landesverrats zugunsten Deutschlands verurteilt u. löste 1898 die sog. Dreyfus-Affäre aus, die Frankreich innenpolitisch zutiefst erschütterte. Selbst der Schriftsteller u. Journalist Émile Zola (1840-1902) musste außer Landes fliehen, um einer Haftstrafe zu entgehen, denn er hatte in einem Artikel angeprangert, dass der eigentlich Schuldige freigesprochen wurde. Erst 1906 hob das zivile Oberste Berufungsgericht das Urteil gegen Dreyfus auf u. rehabilitierte ihn vollständig. Diese Affäre wird häufig als der Höhepunkt des Antisemitismus im Frankreich des 19. Jh. bezeichnet. Noch 1955 konstatiert Hannah Arendt: "In der Pétain-Zeit sei von der Dreyfus-Affäre der Hass auf die Juden geblieben und mehr noch die Verachtung großer Teile des Volkes für die Republik, das Parlament, den gesamten Staatsapparat, was mit dem Einfluss der Juden und der Macht der Banken identifiziert wurde." (Die Dreyfus-Affäre. In: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. München 2005, S.227, nach Wikipedia). Von Roman Polanski unter dem Titel "Intrige" (Originaltitel: J?accuse) verfilmt. Der Film gewann bei seiner Weltpremiere im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig 2019 den Großen Preis der Jury. - Der unprofessionelle Einband etwas bestossen u. fleckig; Titel mit montierten Holzstichportrait von Dreyfus; Papier durch eine Fadenheftung fast durchgehend im Bund leicht verletzt u. etwas gebräunt, sonst guter Zustand. - Selten, es ist nur ein Expl. in der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr (Hamburg) nachweisbar.