Beschreibung:

40 S., 8 S. (VlgsAnz.), 8°, Priv. marmoriertes Halbleinen d. Zt.

Bemerkung:

Der österreichisch-ungarische Sozialreformer Lazar Freiherr von Hellenbach (1827-1887) war ein Anhänger von Schopenhauer, mit dem er durch ein Medium "kommunizierte". U.a. Autor von "Die Magie der Zahlen" (1882) oder den "Neuesten Kundgebungen einer intelligiblen Welt", letztere entstanden in Zusammenarbeit mit dem Medium Harry Bastian, das Erzherzog Johann im Beisein Hellenbachs als Taschenspieler entlarvte. Hellenbach hielt dem Medium unbewusstes Handeln in Trance zugute (Bonin). Vorliegende Schrift antwortet auf des Erzherzog Johanns Broschüre. - Einband berieben; Rücken mit handschrftl. Standortmarke; Titel mit Standortnr.; papierbedingt gebräunt, sonst ein gutes Expl. - Mit farbigem ExLibris von Dr. Albert Moll (1862-1939, deutscher Arzt, Psychiater u. Sexualwissenschaftler. Gilt neben Iwan Bloch u. Magnus Hirschfeld als einer der Begründer der modernen Sexualwissenschaft (vgl. Hergemöller "Mann für Mann") u. beschäftigte sich als einer der ersten Wissenschaftler mit Hypnose. Darüber hinaus betrieb er die Entlarvung von Spiritisten u. Okkultisten. 1897 veröffentlichte er seine Untersuchungen über die Libido Sexualis, welche die späteren Arbeiten von Freud deutlich beeinflussten. Freud dagegen bezichtigte Moll des Plagiats, so dass sie später persönlich verfeindet waren. Der 1902 erschienene Aufsatz "Wie erkennen und verständigen sich Homosexuelle untereinander?" zeugt von Insiderwissen. Obwohl Moll dem NS-Staat mit offener Sympathie begegnete, verlor er 1933 seine ärztliche Approbation. Am 23. Sept. 1939 starb er verarmt in seiner Berliner Wohnung; es war derselbe Tag, an dem Sigmund Freud in London verstarb).