Beschreibung:

XXXII; 493 S.; sehr zahrl Illustr. (tls. farbig); 26,5 cm; fadengeh. Orig.-Pappband.

Bemerkung:

Gutes Ex.; stw. gering berieben; Rücken mit kleiner Druckstelle. - Einzelband / Band 1. - ... Besonders reich ist unter den Erwerbungen des letzten Jahrzehnts der Wiener Jugendstil vertreten, der über Carl Otto Czeschka, Richard Luksch und seine Frau Helena Luksch-Makowski auch für Hamburg Bedeutung gewann. Der Nachlaß Carl Otto Czeschkas mit seinen eigenen Arbeiten und mit den von Josef Hoffmann entworfenen Möbeln, Lochmetall-Geräten und Silbergefäßen erbrachte ein geschlossenes Ensemble, für dessen Präsentation Czeschkas "Hamburger Halle" auf der Kölner Werkbund-Ausstellung 1914 das Modell abgab. Eine Bibliothek von Josef Hoffmann und ein Kabinett mit Möbeln und Kleinkunst der Wiener Sezession ergänzen die Darstellung des österreichischen Jugendstils. In sie integriert sind Arbeiten von Charles Rennie Mackintosh, darunter ein Fenster für Hermann Muthesius, das zum erstenmal während der internationalen Kunstgewerbe-Ausstellung in Turin 1902 gezeigt wurde. Abgeschlossen wird der Rundgang durch je einen Raum von Christiansen-Olbrich, von Peter Behrens und Richard Riemerschmid. Der letztere zeigt das neue Verständnis für Maschinenwelt und Technologie mit Serienmöbeln der deutschen Werkstätten und den Rarissima der Kunstphotographie um 1900, monumentalen Gummidrucken und Inkunabeln der Farbphotographie. In der Nähe hat ein Treppenhaus von Bruno Paul seinen Platz gefunden; es vertritt dekorative Tendenzen der zwanziger Jahre, steht neben Stijl und Bauhaus, und führt zu Kunsthandwerk und Design unseres Jahrhunderts. Der verfügbare Raum gestattet nicht, alle Sammlungsgruppen auszustellen. Gegenwärtig sind dem Publikum u. a. je ein Schlafzimmer von Dufrene und Paul sowie ein Wohnzimmer von Paul nicht zugänglich. Die Hamburger Sammlung hält also auch für die Zukunft Überraschungen bereit. Insgesamt wurden die Bestände an Objekten gegenüber den Erwerbungen von 1900 etwa verdoppelt, darunter mit geschlossenen Objektgruppen, so daß die 1977 realisierte Neuaufstellung der Sammlung 14 statt 2 Räume umfassen konnte. Die nachstehend abgebildeten Tafeln vermitteln davon eine Anschauung. Mit der Aufstellung der Sammlung, an die die moderne Abteilung unmittelbar anschließt, wurde die wissenschaftliche Bearbeitung in einem Bestandskatalog sinnvoll. Nachdem die Erfassung der Plakate bis 1914 in den wichtigsten Teilen abgeschlossen war, konnte die seit einiger Zeit begonnene Bearbeitung der Objekte und der zugehörigen Zeichnungen, illustrierten Bücher und freien graphischen Blätter definitiv vorangebracht werden. Im Gegensatz zur Praxis anderer Sammlungen, die Bestände nach Materialien zu ordnen, wurde der Hamburger Katalog nach Künstlern gegliedert, wie es ihrem Charakter entspricht. Der Katalog soll einfach zu benutzen, anschaulich und trotz seines Umfangs handlich sein. Deshalb bot sich an, jedes Objekt abzubilden, auf eine Formbeschreibung zu verzichten (die ohnehin durch die Abbildung besser gegeben werden kann), technische Begriffe knapp und eindeutig zu benutzen, Datierungen zu präzisieren, Vergleichsstücke nurdann zu benennen, wenn sie in enger Verbindung zum behandelten Objekt stehen. Dankbar sei vermerkt, daß diese Aufgabe durch die zahlreichen neueren Veröffentlichungen zur Kunst um 1900 erleichtert wurde; die entsprechenden Hinweise sind eingefügt. Nicht berücksichtigt wurden in diesem Katalog die gebrauchsgraphischen Arbeiten kleineren Formats. Sie bilden ein umfangreiches Sammelgebiet für sich und sollen, wenn es sich ermöglichen läßt, gesondert bearbeitet werden. ? (XI)