Beschreibung:

S. 124-147, 20 Tafeln. Sonderdruck, klammergeheftet in Kartoneinband.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Mit Widmung der Autorin. - Einband berieben und bestoßen, lichtrandig, Rücken verfärbt mit Klammerungsflecken, gewellt, papierbedingt etwas gebräunt, Text aber sauber. - Aus dem Text: Auf attischen Grabgefässen ? Amphoren und Krateren, Kannen, Schalen und Näpfen vornehmlich ? erscheinen seit dem späten neunten Jahrhundert v. Chr. Bilder, die uns in eine reiche und bunte Welt führen. Diese Bilder werden durch einige noch ursprungsfrische, kühne Erfindungen auf den Plan gebracht, festigen sich im Laufe der ersten Hälfte des achten Jahrhunderts in Stil und Thematik und fügen sich gleichzeitig auf vielen Gefässen zu kanonischer Bild- und Friesordnung zusammen. Im späteren achten Jahrhundert beginnen sie sich aufzulösen und mit Neuem zu durchsetzen ; doch wirkt die geometrische Form noch lange nach, und erst tief im siebenten Jahrhundert ist das Alte zu etwas völlig Anderem umgewandelt. Die Fülle der Bilder gliedert sich bei näherem Betrachten in einige grosse Themengruppen ; trotz ihrer Vielfalt in Aussage und Form ist ihnen eine strenge Beschränkung auf erlegt. Ursachen dieser Beschränkung sind die Eigenheit des geometrischen Stils, die Verbindung der Bilder mit dem Grabkult ; hinzu kommt das Bedürfnis nach ständiger Wiederholung bestimmter, nicht nur vom Totenkult geforderter Darstellungen, ferner die Vorliebe zu gleichnishafter Gegenüberstellung ? Leben und Tod, Kraft und Schwäche, Sieg und Niederlage ? , die sich immer wieder in den Bildern geltend machen. Es scheint, dass Vorstellungen dieser Art gleichsam Angelpunkte waren, um die das Denken der frühen Griechen kreiste. Soweit lassen sich bald gewisse allgemeine Gesetze finden, denen sich die Bilder fügten ; versucht man aber, sie im einzelnen zu lesen, zu verstehen, zu deuten, so sieht man sich vor Hindernissen, die uns der geometrische Stil in seiner Eigenart setzt.