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Beschreibung:
S. 171-259. Sonderdruck, Klebebindung in Papiereinband.
Bemerkung:
Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Mit Widmung des Autors an H. Temporini. - Ein tadelloses Exemplar. - Aus dem Text: Der Athener Thukydides hat uns in seiner Darstellung des Pelo-ponnesischen Krieges ein Werk hinterlassen, das heute mehr denn je als eine Großtat des abendländischen Geistes gewertet wird, als Beginn und erste Vollendung kritischer Geschichtsschreibung zugleich und als Vermächtnis der reifsten Erkenntnis von den ewig gültigen Grundwerten in der Einmaligkeit geschichtlichen Ablaufs. Einsam, wie alles wahrhaft Große auf Erden, hat Thukydides dieses Werk geschaffen. Die Verbannung, die ihn 20 Jahre von seiner Vaterstadt fernhielt, gab ihm nicht nur die Möglichkeit, einen objektiven Standpunkt und Berichte und Erfahrungen aus beiden Lagern zu gewinnen, sondern vor allem auch den Abstand von den Dingen, der notwendig ist, das Bild ins Auge zu fassen, und der in der Stille das Denken zu sich selbst finden läßt. Thukydides hat seinem Werk gelebt, und so darf man sagen, daß diese Verbannung ein unerhörter Glücksfall war, ohne den diese Bücher niemals so geworden wären, wie sie sind. Trotz aller Bewegtheit und Buntheit des Welttheaters, das Thukydides in Szene setzt, ist der Nachhall der Stille nicht minder stark als der des lärmenden Kriegsgeschehens. Und so ist es verständlich, daß er die Erkenntnisse eines qualvollen Ringens nicht leichten Herzens preisgibt, sondern will, daß jeder, der ihm folgt, auch ganz gepackt werde. Nicht Zerstreuung, rein ästhetischer Genuß oder Belehrung ist es, was er zuerst bietet, sondern Arbeit, tiefgreifende Gedankenarbeit, die unter der lenkenden Hand des Meisters bis zu den letzten Grundlagen des Daseins vorstoßen soll. - Wikipedia: Erich Bayer (1915??), österreichischer Philologe.