Beschreibung:

124 S. Originalleinen.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Altersbedingte, bräunliche Verfärbungen auf der Titelseite. Ansonsten im sehr guten Zustand. - Inhalt: Die Veröffentlichung der lykischen Zwölfgötterreliefs, die ich in einem Sitzungsbericht der Heidelberger Akademie behandelte, hatte mich auf die eigenartige Gestalt des trízei-dékatos & theós in der Antike geführt und auf die allgemein mythologische Erscheinung des Hinauswachsens einer sakralen Zwölfer gruppe über sich selbst, auf ihre Erweiterung durch den ?Dreizehnten?. Ein paar neue Beiträge zu diesem Thema, zugleich Nachträge zu Einzelnem aus der früheren Abhandlung, möchte ich jetzt vorlegen, auch diesmal ohne Anspruch auf Vollständigkeit und nicht in der Absicht, den Gegenstand irgendwie zu erschöpfen. Jedoch ist der Rahmen weiter gespannt als in jener ersten Arbeit, weil es mir hier auf das allgemein Religionspsychologische dieser Erscheinung ankommt. Das bringt freilich eine gewisse Buntscheckigkeit mit sich und, was schwerer wiegt, die Gefahr, vieles zu übersehen und manches wohl auch falsch zu sehen. Das mögen dann die jeweils zuständigen Fachgelehrten bessern; mir soll?s genug sein, die Anregung gegeben und ein paar Bausteine herangeführt zu haben. Wenn Andre dann ihrerseits ein Gleiches tun, so wird sich später einmal diese allgemeine Erscheinung auf Grund eines viel reicheren und zuverlässigeren Materials, als es ein Einzelner beizuschaffen vermöchte, in bedeutendem Umfang überblicken und darstellen lassen. Leider konnte ich für den zweiten Abschnitt dieser Studien den wichtigen Aufsatz von Rudolf Egger, Die Begräbnisstätte des Kaisers Konstantin (Jahreshefte des Österreichischen Institutes in Wien XVI 1913 S. 212?230), nur noch in knappsten Hinweisen, meist in den Anmerkungen, verwerten, da der erste Bogen meiner Arbeit schon gesetzt war, als der Band der Jahreshefte, dessen Herausgabe sich durch den Krieg verzögert hatte, vollständig wurde. Im Text selbst konnte ich am Schluß gerade noch den Hinweis auf Xantho-pulos Nikephoros ausnützen (unten S. 13 f.), den ich Eggers scharfsinnigem Aufsatz verdanke. Daß ich im letzten Hauptteil (unten S. 28 ff.) eine auf freier dichterischer Erfindung beruhende Zwölfergruppe einreihte und behandelte, mag tadeln, wer für das Verständnis religionsgeschichtlicher Erscheinungen der Hilfe glaubt entraten zu dürfen, die ein von Künstlerhand feinfühlig und instinktsicher gestaltetes Mythologumenon gewähren kann. Die Beigabe des ersten Anhangs (unten S. 91 ff.) ist durch den Gesamttitel dieses Heftes nicht gerade gerechtfertigt; das muß ich einräumen. Allein diese Ausführungen hängen mit Hauptproblemen der Zahlensymbolik, die hie und da gestreift werden, aufs engste zusammen und berühren eine ihrer vornehmsten Erscheinungen, so daß es mir geraten erschien, sie lieber im Zusammenhang dieser Beiträge zu geben, als sie etwa isoliert in einer Zeitschrift zu veröffentlichen. Das Ziel, das ich damit verfolge, ist unten S. 100 f. und 104 Anm. formuliert, und ich bitte, bei der Beurteilung dieser Ausführungen ihre Absicht nicht außer Acht zu lassen. Den zweiten Anhang hat auf meine Bitte hin Fritz W e e g e in Halle a. 8. beigesteuert, dem für seine Mitteilungen dieser entlegenen Materialien auch an dieser Stelle gedankt sei. Wie mannigfache Anregungen mir von Hallischen Kollegen zuteil wurden, zeigt die Arbeit selbst. Hier möchte ich nur noch Georg Wissowa besonders danken für manche wertvolle Beratung, desgleichen Franz Boll in Heidelberg und Ludolf Malten in Berlin, der die ganze Arbeit mahnend und fördernd begleitete.