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443 S. Folierte Originalbroschur.
Bemerkung:
Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Im sehr guten Zustand. - Inhalt: Während der Vorarbeiten für eine Ausgabe der Iliasscholien (Scholia maiora) stellte sich heraus, daß die bisherigen Darstellungen der Überlieferung auf zu schmaler Basis ruhen. Durch das neue handschriftliche Material, das mir im Laufe der Jahre zugänglich wurde und das mit den bereits veröffentlichten Texten verbunden werden sollte, wurde ich veranlaßt, die Frage nach der Zusammengehörigkeit der Klassen erneut zu stellen, die nachweisbaren Verzweigungen aufzudecken und die antiken Vorstufen zu untersuchen. Der Kreis dieser Probleme weitete sich im Laufe der Zeit immer mehr aus, und die Überlieferungsgeschichte der Iliaserklärung erwies sich als so kompliziert, daß sie, aller früheren wichtigen Untersuchungen ungeachtet, in der knappen Praefatio einer kritischen Ausgabe nicht hätte entwickelt werden können. Wer daran denkt, daß man sich in der letzten maßgebenden Edition auf den sukzessiven Abdruck einzelner Handschriften beschränkte, ohne ihre wechselseitigen Beziehungen zu berücksichtigen, wird den Plan vorliegender Abhandlung nicht mißbilligen. Es geht darum, die zwischen den urkundlichen Zeugen obwaltenden Relationen festzustellen und den Wert der einzelnen Fassungen für die Konstitution des Textes zu erkennen. Daß hierbei die Aussagen der Nebenüberlieferung nicht unbeachtet bleiben konnten, leuchtet ein; denn die Zitate kaiserzeitlicher und spätantiker Schriftsteller vermitteln, verglichen mit den Scholienhandschriften, nicht selten ein plastischeres Bild der wertvollen Homerkommentare, die von den byzantinischen Gelehrten gar oft verstümmelt oder auch willkürlich kombiniert und entstellt worden sind. Mit Rücksicht auf diese Feststellungen gliedern sich die nachfolgenden Beiträge in zwei Teile, deren erster die stemmatologischen Positionen der einzelnen Codices zu ermitteln versucht, während im zweiten die Spiegelungen der antiken Homerkommentare bei Autoren der Zeit nach Christi Geburt betrachtet werden. Das sind naturgemäß vor allem Zitate bei Grammatikern und Lexikographen. Die skizzierte Disposition ist nur insofern durchbrochen worden, als der Abschnitt über Porphyrios im ersten Hauptstück steht, obwohl die Quaestiones Homericae des Neuplatonikers zu den Hauptzeugen der Nebenüberlieferung gehören. Die Schraderschen Thesen haben seinen Text jedoch so eng mit den exegetischen Scholien verkoppelt, daß man sogar von Porphy-riosscholien zu sprechen pflegt, ohne sich der irreführenden Bedeutung eines solchen Ausdrucks bewußt zu sein. Es war also zunächst erforderlich, die Zetemata von der eigentlichen Homererklärung zu trennen und, um diese Aufgabe durchzuführen, Form und Quellen der Monographie des Porphyrios zu bestimmen. Eine systematische Zusammenstellung der Berührungen zwischen dem Text des Neuplatonikers und den älteren Scholien hätte sich dem Rahmen des zweiten Teils dieser Arbeit wohl eingefügt. Ich glaubte jedoch auf sie verzichten zu dürfen; denn sie wäre vom Leser nur als lästige Wiederholung empfunden worden. Da die Gestalt unserer Scholiencorpora durch die Bücher der Vier Männer, das heißt durch die Schriften des Didymos, Aristonikos, Ni-kanor und Herodian, sowie durch die in der früheren Kaiserzeit entstandenen Hypomnemata bestimmt worden ist, durften diejenigen Überreste hellenistischer Philologie unberücksichtigt bleiben, die aus den Referaten vorchristlicher Schriftsteller bekannt sind. Wir schieden also das geistesgeschichtlich Interessante bewußt aus und beschränkten uns darauf, solche Beziehungen aufzudecken, die für eine Edition von Bedeutung sind: der erste Teil gruppiert Handschriften, der zweite sucht nach Quellen, und damit ist gesagt, daß hier nicht etwa eine Geschichte der Homerphilologie entworfen wurde. Die vorliegenden Beiträge verdanken ihre Entstehung der Notlage des Herausgebers, der sich gezwungen sah, einige Hypothesen zur Diskussion zu stellen. Wenn ihre Ergebnisse der kritischen Nachprüfung standhalten, können sie bestenfalls, zusammengenommen mit anderen, wichtigeren Untersuchungen, als Grundlage für eine spätere historische Darstellung gelten. Meine langjährigen Studien wurden von vielen Seiten sehr großzügig gefördert. Ich freue mich, meinen Dank hier aussprechen zu dürfen, weiß freilich, daß bloße Worte das Wohlwollen nicht aufwiegen und die Taten nicht vergelten können, die ich genießen durfte. Durch ein hohes Stipendium des British Council war es mir vergönnt, den Townleyanus zu kollationieren. Die Königlich Dänische Akademie der Wissenschaften gestattete mir, Reitzensteins Abschriften des Etymologicum Genuinum einzusehen und Adda Adlers unvollendete Ausgabe zu benutzen. Die Deutsche Forschungsgemein schaft bezahlte einen Aufenthalt in Leiden, außerdem den Besuch mehrerer italienischer Bibliotheken. Als Gast der Fondation Hardt konnte ich die Genfer Iliasscholien vergleichen. Die Joachim-Jun-gius-Gesellschaft zu Hamburg stellte die Mittel für einen Aufenthalt in Kopenhagen zur Verfügung und unterstützte mich mehrmals bei dem Ankauf umfangreicher Filme. Zu besonderem Dank bin ich dem Institut de Recherche et d?Histoire des Textes (Paris) verpflichtet, das mir bei der oft schwierigen Beschaffung des handschriftlichen Materials mit vorbildlicher Liebenswürdigkeit behilflich war. Ich danke außerdem den Direktoren und Angestellten der Bibliotheken, an denen ich gearbeitet habe, für mancherlei Hilfe und Entgegenkommen. Den Druck dieses Heftes hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft ermöglicht. Es hätte freilich ohne das verständnisvolle Wohlwollen der Herren Herausgeber, ohne die Großzügigkeit des Verlags und ohne die saubere Arbeit der Druckerei nicht erscheinen können. Die Last der Korrektur hat Hans Diller mit mir geteilt. Allen diesen Gönnern und Helfern danke ich sehr herzlich.